Lieth-Coach Frank Pagenkopf bittet um Rücknahme seiner Zusage für die neue Saison, weil das Bezirksligateam stark nachgelassen hat

Klein Nordende. Im Dezember des vergangenen Jahres war die Welt bei den Bezirksliga-Fußballern der SV Lieth noch halbwegs in Ordnung. Die Klein Nordender hatten Kontakt zu den führenden Mannschaften der Staffel West. Während der Weihnachtsfeier ließ sich Trainer Frank Pagenkopf dazu bewegen, seinen Vertrag bis 2015 zu verlängern.

Inzwischen bat Pagenkopf, 52, darum, von seiner mündlichen Zusage entbunden zu werden. „Auf Mittelmaß habe ich keine Lust“, sagt er, jetzt, da die Mannschaft längst jegliche Chance auf die Rückkehr in die Landesliga verspielt hat. „Im Club ziehen nicht alle an einem Strang. Wir haben nicht die notwendige Durchlässigkeit“, das ist sein Eindruck. Mit anderen Worten: Bei personellen Engpässen konnte er sich nicht in dem Umfang, wie er wollte, bei der Zweiten (Kreisliga) bedienen.

Kurios: Die SV Lieth soll sich angeblich um Marc Zippel bemühen. Der hatte beim Tabellendritten SC Egenbüttel aus ähnlichen Gründen wie Pagenkopf in Klein Nordende seinen Abschied zum Saisonende eingereicht. Zippel antwortet ausweichend. „Es gab eine lose Anfrage. Vielleicht setzen wir uns in den nächsten Tagen ja mal zusammen.“ Gegen den Tabellenletzten Rissener SV kam die SV Lieth trotz eines Sturmlaufs nach der Pause nicht über ein enttäuschendes 1:1 (0:1) hinaus. Erst in der 85. Minute bewahrte Frederic Steen sein Team mit dem Ausgleichstreffer vor der totalen Blamage.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Vizemeisterschaft bahnt sich zwischen dem SC Egenbüttel und dem FC Elmshorn an. Die Rellinger freuen sich, dass sie in den Endphase wieder auf Alexandros Tsapournis, der aus beruflichen Gründen lange Zeit kürzer getreten hatte, zurückgreifen können. Beim 4:0 (1:0) über den SC Ellerau erzielte der technisch starke Stürmer mit dem Rufnamen „Aleco“ das 1:0 (22.) und das 3:0 (65.). Zudem waren in dieser einseitigen Partie Philipp Koberger (56.) und Paul Jürs (82.) erfolgreich. Das Elmshorner 2:0 (2:0) auswärts über den TSV Holm stand im Zeichen von Veton Hajrizi, der zwei Minuten nach dem 1:0 von Maximilian Waskow (34.) zwar einen Foulelfmeter verwandelte, in der 82. Minute wegen Beleidigung eines Gegenspielers aber auch die Rote Karte sah. Der Spielgestalter muss im Holsten-Pokalviertelfinale am Ostermontag beim FC Türkiye II aussetzen.

Positive Überraschung der Saison ist die zweite Mannschaft der SV Halstenbek-Rellingen II, die Tabellenführer SV Eidelstedt das Wochenende mit einem 3:1 (3:0)-Erfolg am Redingskamp gründlich verdarb. Aufgrund einer furiosen ersten Halbzeit mit Torerfolgen von Daniel Schneider (erster Saisoneinsatz nach einer Verletzung im Adduktorenbereich/fünfte Minute), Sergio Batista (20.) und Edon Bajra (35.) wurde es nichts daraus, dass die Eidelstedter auf den Titelgewinn anstoßen durften.

Beim FC Roland Wedel regte sich schon wieder Leben im Abstiegskampf. Nach einem 2:0 (0:0) dank Treffern von Josip Dilber (51.) und Roger Macias-Mora (90.) beträgt der Abstand zum Viertletzten SC Ellerau nun „nur“ noch acht Zähler. Die restlichen Aufgaben in Holm, Rissen, gegen den SSV Rantzau, der auswärts gegen Hansa 11 dem frühen 0:1 (siebte Minute) bis zum Abpfiff vergeblich hinterherlief, bei Hansa und gegen die SV Lieth scheinen allesamt nicht unlösbar zu sein.

Der SV Rugenbergen II feierte nach dem 5:2 (2:1)-Erfolg über den Niendorfer TSV II die zweifachen Torschützen Moritz Janßen und Ömer Solmaz sowie Jeremy Wachter, der vier Treffer vorbereitete. Das zwischenzeitliche 2:1 hatte Lou Anger geschossen.