Vor laufenden ZDF-Kameras dreht der FCE ein 0:1 noch in ein 2:1

Elmshorn. „Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, murrte Interimscoach Helge Werner Melzer beim Seitenwechsel, beobachtet von Kameras des ZDF, das am 11. Juni eine Reportage über die Zukunft des deutschen Amateur-Fußballs ausstrahlt (das Abendblatt berichtete).

Filmreif war es dann, was sich in den letzten Minuten an der Wilhelmstraße abspielte. Oberliga-Meister FC Elmshorn, dessen Probleme das Fernsehteam zu einem Besuch animierten, drehte den 0:1-Rückstand zur Pause gegen Germania Schnelsen noch in einen 2:1-Erfolg.

Diese Leistung war das Team dem Publikum einfach mal schuldig

„Das hatte ich mir gewünscht. Dieses Resultat waren wir unserem Publikum nach vielen unbefriedigenden Heimspielen zuletzt einfach mal schuldig“, freute sich Melzer. Uwe Wölm lobte indirekt Bernd Ruhser, der anstelle des beruflich eingespannten Melzer während der Woche die Basisarbeit im Trainingsbetrieb leistet. „Unsere konditionellen Vorteile gaben den Ausschlag“, sagte der Betreuer.

Jubel ertönte zunächst in der 86. Minute, als Patrick Ziller den Ball nach einem Pass von Christian Schümann aus halbrechter Position und 15 Metern Torentfernung zum 1:1 einschoss. Dann kam noch der große Moment von Abwehrchef Patrick Scheidt, der sich bei einem Eckball von Ziller mit nach vorne schlich. Ziller spielte den Ball „kurz“ zu Marc-Lange, nach dessen Flanke schraubte sich Scheidt am höchsten – Kopfball in die linke Ecke, Sieg (89.).

Alle lagen sich in den Armen, Ziller fiel ein Stein vom Herzen, nachdem er in der dritten Minute allein vor dem Torwart, der sich ihm entgegenwarf, die Riesenchance zur Elmshorner Führung verpasst hatte. Stattdessen köpfte Christian Rohweder (früher Blau-Weiß 96) nur fünf Minuten später das 1:0 der Gäste, die sich mit ihrer aggressiven Spielweise großen Respekt verschafften und sich als der erwartet „harte Brocken“ erwiesen.