Ehrgeizig: Der Wedeler Martin Duggen soll die Basketball-Gemeinschaft Halstenbek/Pinneberg in die vierthöchste Liga führen.

Halstenbek/Wedel. Es ist noch keine drei Wochen her, dass Martin Duggen, der das Basketballspielen beim SC Rist erlernte, sein Können an alter Wirkungsstätte zeigte: Beim alljährlichen Merry-Ristmas-Event kurz vor den Weihnachtsfeiertagen verstärkte der 1,85 Meter große Aufbau- und Flügelspieler in der Steinberghalle das Allstar-Team der "Legenden und Legionäre" im Vergleich mit der aktuellen Pro-B-Mannschaft des Klubs. Künftig wird der gebürtige Wedeler des Öfteren im Kreis Pinneberg auf dem Parkett in Aktion zu sehen sein, verstärkt per sofort den Kader der BG Halstenbek/Pinneberg (Holstein Hoppers) und soll schon an diesem Sonnabend (19.30 Uhr, Feldstraße) sein neues Team, derzeit Spitzenreiter der 2. Regionalliga Nord, zum Sieg im Topspiel gegen den BC Hamburg führen.

"Es passt alles optimal", freut sich der Neuzugang der erst im vergangenen Jahr gegründeten Spielgemeinschaft. Gerade nämlich hat für Martin Duggen ein neuer Lebensabschnitt begonnen: Der 31 Jahre alte studierte Kommunikationswirt übersiedelte vom ostwestfälischen Paderborn nach Hamburg, fand dort gleich eine Wohnung in Fischmarkt-Nähe, einen Arbeitsplatz im Vertrieb eines skandinavischen Unternehmens und nun mit den Holstein Hoppers auch eine neue Basketball-Mannschaft.

Möglich machte letzteres Duggens Bekanntschaft mit BG-Headcoach Zoran Krezic, mit dem er einst beim SC Rist zusammenspielte. "Zoran brauchte auch nicht allzu viel Überredungskunst, um mich zu verpflichten", sagt der neue Spielmacher. "Das Hoppers-Projekt ist eine interessante Sache, die ich gern unterstützen möchte."

Erfahrung bringt Duggen, der gerade 31 Jahre alt wurde, reichlich mit. Bis 2002 spielte er - von einem kurzen Abstecher zur TSG Bergedorf während der A-Jugend-Zeit abgesehen - für seinen Stammklub SC Rist - und bereut es bis heute nicht, unmittelbar nach dem Abstieg der Wedeler aus der damaligen 2. Bundesliga Nord ein Angebot von Staffelrivale OSC Magdeburg ausgeschlagen zu haben. Statt dessen wechselte er zu den Paderborn Baskets und absolvierte fünf Spielzeiten für die Westfalen, die letzte davon (2006/07) sogar in der ersten Bundesliga. Und obwohl es ihn anschließend zum Bachelor-Studiengang Werbung, Marketing, Kommunikation zunächst nach Hamburg (2007 bis '09) und später nach London (2009/10) zog, kehrte er noch einmal nach Paderborn zurück: Während seiner eineinhalbjährigen Tätigkeit als Sponsoring-Manager auf der Geschäftsstelle tauchte er gelegentlich Anzug gegen Trikot, um im Bundesliga-Team auszuhelfen, ehe sich nun die Anziehungskraft des hohen Nordens als zu stark erwies.

"Fit gehalten habe ich mich überall - während meines Studiums in Hamburg bei Regionalligist MTV Itzehoe, in England im Team der University of Bedfordshire", sagt Martin Duggen. Auch mit seinen neuen Mannschaftskameraden aus Halstenbek und Pinneberg habe er bereits dreimal trainiert und fühlte sich auch gleich gut aufgenommen.

Mit seinen in diesen Übungseinheiten gezeigten Leistungen überzeugte er seinen neuen Trainer voll und ganz. "Martin hat ein tolles Auge, bringt mit seinen Aktionen Ruhe ins Spiel", lobt der 32 Jahre alte Hoppers-Headcoach den Neuzugang, der auch als sein "verlängerter Arm auf dem Spielfeld" fungieren soll.

Für Krezic gilt es vor allem, Ersatz für US-Boy Kris Miller zu finden. Der Pointguard aus Michigan, der seit dem vergangenen Sommer bei einer Gastfamilie in Kummerfeld lebt(e), hält sich zur Zeit aus familiären und beruflichen Gründen in den Vereinigten Staaten auf, aus einem Comeback in dieser Saison wird laut Zoran Krezic "wohl leider nichts mehr". Immerhin aber stehe man im telefonischen Kontakt mit dem US-Amerikaner.

Darüber hinaus gilt es für die BG Halstenbek/Pinneberg zwei weitere Abgänge zu kompensieren. Die früheren Itzehoer Andreas Scholl (arbeitet in der IT-Branche) und Thorsten Raquet, der für einen großen Hamburger Konzern tätig ist, sind beruflich derzeit stark eingespannt. Letzteren plagen zudem hartnäckige Bandscheibenbeschwerden, sodass er in der laufenden Saison über zwei Einsätze im Hoppers-Team nicht hinaus kam. Zu allem Überfluss muss in der brisanten Partie gegen den Hamburg-Rivalen BCH auch noch Ali Kabukcu eine Sperre absitzen, die er sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Trainer einer Jugendmannschaft eingehandelt hat.