“Es war ein seltsames Spiel“, befand Basketball-Coach Özhan Gürel (SC Rist) nach dem 93:80 (50:39) seiner Herren in der Auswärtspartie der 2. Bundesliga Pro B bei den Bayer Giants Leverkusen.

Wedel. Gemünzt war die Bemerkung aber nicht nur auf Leistungsschwankungen der Wedeler auf dem Weg zum heiß ersehnten zweiten Auswärtssieg der Saison, der den Aufsteiger (15 Punkte) auf Tabellenplatz zehn hievte, sondern auf Vorkommnisse nach Ertönen der Schlusssirene.

Nach Spielende nämlich erwiesen sich laut Gürel einige "Fans" des deutschen Rekordmeisters (14 Titel) als äußerst schlechte Verlierer. So musste Rist-Center Sidiki Straub den Angriff eines Bayer-Anhängers, der handgreiflich zu werden drohte, parieren. Zudem wurden der Headcoach und Co-Trainer Sebastian Gleim auf dem Weg zum Mannschaftsbus von weiteren Fanatikern beschimpft. Von Gürel per Handy herbeigerufene Polizisten nahmen dann auch einen Randalierer in Gewahrsam.

"Auf der Rückfahrt wollten wir feiern, aber rechte Stimmung kam nicht auf", berichtete der Cheftrainer weiter. Dabei hätte sein Team allen Anlass zur Ausgelassenheit gehabt. Im über weite Strecken ausgeglichenen Aufsteigerduell hatten sich die Wedeler im zweiten Viertel deutlich abgesetzt und im Schlussabschnitt die besseren Nerven bewiesen: Gegen die Giants-Zonendeckung trafen von außen vor allem Florian Moysich und Steffen Kiese, letzterer verwandelte zudem seine gesamten acht Freiwürfe.

Dennoch hatten es die Wedeler nach Auffassung ihres Coaches unnötig spannend gemacht, denn: "Im dritten Viertel haben wir schlecht getroffen und chaotisch verteidigt." Mehr Konstanz erwartet Gürel am Sonnabend (19 Uhr, Steinberg) im Heimspiel gegen Schlusslicht BIS Baskets Speyer.

Statistik: Viertel: 24:21, 15:29, 22:13, 19:30.

SC Rist (Punkte): Steffen Kiese (21), Peter Huber-Saffer, Florian Moysich, Sidiki Straub (je 12), Start Turnbull (11), Martin Maraite (7), Kay Gausa, Arne Meyer (je 5), Mac-Davis Duah (3), Florian Bunde, Paul Owusu (je 2), Jonas Laatzen (1).