Fußball-Abteilungsleiterin Nicole Engelhardt gab den zu ihrem Leidwesen nur 150 Besuchern an der Kasse Weihnachtsmänner und Kringel aus Schokolade mit auf den Weg.

Quickborn. Auf dem Platz machte das Landesligateam des TuS Holstein ein Geschenk zuviel. In der 86. Minute ließ die in diesem Moment inkonsequente Abwehr noch das 3:2 für Germania Schnelsen von Matthias Chmielewski zu. "Das war's. Jetzt spielen wir nur noch um die goldene Ananas", sagte TuS-Kapitän Yavuz Kement in seiner ersten Enttäuschung. Sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Eimsbütteler TV (oder nur noch vier, wenn die Quickborner ihr Nachholtreffen beim FC Süderelbe gewinnen) lassen sich seiner Ansicht nach nicht mehr aufholen.

Wieso eigentlich? Die Quickborner boten gestern ein starkes Spiel und hatten zuvor auch schon in der Partie beim SC Egenbüttel (5:0) überzeugt. "Wir haben schon zu viele Punkte liegen lassen. Auch die Schnelsener wären zu schlagen gewesen, doch wir haben es nicht geschafft", so lautete die zweite Strophe von Kements Klagelied.

Niemand hatte eine Chance, ihn zu trösten. Auch nicht Germanias Manager Holger Späthmann, der sich nach dem Abpfiff bei TuS-Coach Torsten Hoffmann beinahe entschuldigte: "Tut mir leid, ein Unentschieden wäre allemal verdient gewesen" Hoffmann reagierte nur mit einem hilflosen Schulterzucken.

Aber wem im Quickborner Team soll man denn nun einen Vorwurf machen? Henrik Dierks etwa, der in der sechsten und 43. Minute Großchancen der Gastgeber vergab sowie in der 48. Minute noch Pech mit einem Flachschuss an den Innenpfosten hatte? Auf keinen Fall, denn was dieser Mann, ursprünglich als Co-Trainer eingeplant, mit 36 auf dem Spielfeld noch leistet, verdient vielmehr Respekt. Dierks war es dann auch, der nach 0:2-Rückstand zur Pause (Mirko Schulz/25., Mladen Tunjic per Freistoß/44.) in der 59. Minute Hoffnungen auf etwas Zählbares weckte. Seinen Rückpass nutzte Daniel Brehmer zum 1:2. Der im zweiten Durchgang überragende Brehmer erzielte per Freistoß sogar das 2:2 (72.), nachdem er selbst gefoult worden war. Tabellenführer Germania stand mit dem Rücken zur Wand und am Rande der ersten Niederlage. Dann setzte sich doch Schnelsens Cleverness durch.

Eine Nachricht gab es noch, die möglicherweise auch Yavuz Kement aufheiterte: TuS-Manager Jens Fuhrmann konnte das Pinneberger Kopiertechnik-Unternehmen "collatz und schwartz" als Trikotsponsor und Geldgeber für die nach Tornesch ausgelagerten Hallenturniere des TuS Holstein am 2. und 3. Januar gewinnen - ein Segen für den Verein.