Erst waren die Bezirksliga-Fußballer von Türk-Birlikspor auf der Flucht, nun flüchteten sie schon wieder, sich nämlich in den Sarkasmus.

Pinneberg. "Das also ist ein Menschenleben wert", sagte Vereinspräsident Mustafa Senel im Anschluss an die Sportgerichtserhandlung, in der der FC Bingöl wegen der Vorfälle am 8. November (die Pinneberger Zeitung berichtete) mit einer Geldstrafe von 1500 Euro wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht davonkam. Die ursprünglich suspendierte Mannschaft des FC Bingöl darf darüber hinaus weiterhin am Spielbetrieb teilnehmen. Nach dem Abpfiff des 2:2 im Punktspiel der Staffel Süd an der Slomanstraße hatten Zuschauer wie wild auf Spieler und Verantwortliche derPinneberger eingeprügelt, mehrere kamen ins Krankenhaus.

"Wir sind um unser Leben gerannt", sagte Co-Trainer Ilker Ciftci seinerzeit. Der Verein legte dem Hamburger Verband vier Atteste vor und erreichte so eine Absetzung des Punktspiels am vergangenen Sonntag bei Blau-Weiss Ellas.

Am Sonntag um 15 Uhr im Treffen gegen Viktoria Harburg wagen die Pinneberger den Schritt zurück in den Fußball-Alltag. Zivilrechtliche Schritte sind eingeleitet, aber ohne Aussicht auf Erfolg. Die an den Auseinandersetzungen nicht beteiligten und statt dessen selbst bedrohten Bingöl-Spieler werden nach Ansicht von Mustafa Senel nicht den Mut aufbringen, den einen oder anderen Namen der Schläger preiszugeben.