Mit großen Hoffnungen auf den zweiten Saison-Auswärtssieg in der Pro B hatten sich die Zweitliga-Herren des SC Rist auf den Weg ins südöstliche Niedersachsen gemacht, aber dann verloren die Wedeler bei den Baskets Braunschweig 77:83 (35:34) und stecken als Tabellen-Dreizehnter (zehn Punkte) weiter in der Abstiegszone fest.

Wedel. Die Ursachen für die insgesamt sechste Niederlage des Aufsteigers lagen für Rist-Coach Özhan Gürel auf der Hand: "Wir haben einfach zu schlecht getroffen - sowohl aus dem Feld als auch von der Freiwurflinie." Dieses Manko hätten die Wedeler an anderen Tagen durch ihre stärkste Waffe, die aggressive Verteidigung, vielleicht sogar kompensieren können, doch angesichts einer "unglaublichen Trefferquote" (Gürel) des Gegners verfing in vielen Fällen auch engste Deckung nicht: "Bei den Braunschweigern saßen sogar Dreier aus neun oder zehn Metern Entfernung", klagte der Rist-Coach.

Vor allem im dritten Viertel wurde den Gästen in der Alten Waage kräftig eingeschenkt, insbesondere von Philipp Friedel (insgesamt 27 Punkte) und Michael Fleischmann (16). Rist-Center Peter Huber-Saffer und der Kanadier Stuart Turnbull hielten zwar mit je 21 Zählern dagegen, doch gingen sechs ihrer Teamkameraden im Angriff leer aus. Der Versuch, den Neun-Punkte-Rückstand im Schlussabschnitt mit einer kleinen Aufstellung und Ganzfeld-Pressdeckung aufzuholen, hatte dann keinen Erfolg mehr.

Mit der Defensivleistung seiner Mannschaft war der Rist-Coach gleichwohl einmal mehr zufrieden. "Wir sind die Mannschaft mit den meisten Ballgewinnen in der Pro B - das ist fast schon unser Markenzeichen." Zugleich aber leiste sich auch kein Team mehr Turnovers als die Wedeler. "Wir holen die Bälle und geben sie dann wieder weg." Zwar komme seine Mannschaft wie schon in der zurückliegenden Regionalliga-Meistersaison im Angriff auf einen Punkteschnitt von 76 pro Partie, doch unterliefen ihr in der dritthöchsten Spielklasse eben mehr Ballverluste, die von stärkeren Gegnern meist mit Fastbreak-Körben bestraft würden.

An diesen Konzentrationsmängeln gelte es nun im Laufe dieser Woche im Training ebenso zu arbeiten wie an der in Braunschweig schwachen Freiwurfquote (19 von 36/53 Prozent), um dann am Sonnabend (19 Uhr, Steinberghalle) gegen Eintracht Stahnsdorf (Neunter/zwölf Punkte) den dritten Saisonsieg einzufahren.

Statistik: Viertel: 17:18, 17:17, 28:18, 21:24.

SC Rist (Punkte): Peter Huber-Saffer, Stuart Turnbull (je 21), Arne Meyer (15), Sidiki Straub (11), Vedo Delic (7), Martin Maraite (2), Tim Dostal, Mac-Davis Duah, Kay Gausa, Steffen Kiese, Paul Owusu.