Der TSV Uetersen muss nach einem kurzfristigen sportlichen Hoch wieder einen Dämpfer hinnehmen: 3:5-Niederlage bei Eintracht Norderstedt.

Uetersen. Christian Sommer verstand die Welt nicht mehr. Mit gesenktem Kopf verließ der Mannschaftskapitän des TSV Uetersen das Edmund-Plambeck-Stadion an der Ochsenzoller Straße und verschwand in der Kabine. Reden wollte er erst einmal nicht. So sehr hatte den 28 Jahre alten Stürmer des Oberliga-Aufsteigers die 3:5 (0:2)-Niederlage beim Tabellenfünften Eintracht Norderstedt getroffen.

Alle drei Treffer hatte Sommer erzielt, aber das half dem Team, das weiterhin auf einem Abstiegsplatz rangiert, nicht weiter. Uetersen, durch den Sieg über den TSV Wedel in der vergangenen Woche vorübergehend in bessere Stimmung versetzt, war bei Nieselregen letztlich chancenlos.

Während Elfmeter-Spezialist Christian Sommer und seine Teamkollegen vergebenen Chancen nachtrauerten, analysierte TSV-Trainer Peter Ehlers die 90 Minuten einer verpatzten Partie: "Was nutzt es, wenn unser Mannschaftsführer zweimal aus Standardsituationen und einmal mit einem Weitschuss drei Tore erzielt? Unsere Stürmer haben zu wenig aus ihren wenigen Chancen gemacht, und die Abwehr war nicht sicher genug. Es wurden, wie schon oft in der letzten Zeit, zu viele individuelle Fehler gemacht."

Gleichwohl lobte Ehlers den Gegner: "Was Norderstedts Trainer Marco Krausz mit seiner jungen Truppe heute gezeigt hat, ist schon anerkennenswert. Dennoch: Wir geben nicht auf, denn der Rückstand zu den vor uns liegenden Vereinen beträgt ja weiterhin nur drei Punkte. Wir müssen unsere Punkte eben weiterhin vor heimischem Publikum holen. Noch ist überhaupt nichts verloren."

Vielleicht wäre auch alles anders gekommen, hätte Uetersens Angreifer Tobias Brandt in der elften Minute zwei Meter vor dem gegnerischen Tor nicht Eintracht-Schlussmann Frederic Böse angeschossen. Das hätte, nachdem die Eintracht durch Moritz Mandel in der neunten Minute in Führung gegangen war, durchaus den Ausgleich bedeuten können.

Vielleicht wäre auch später noch einmal die Wende möglich gewesen, hatte doch zunächst Uetersens Torwart Christoph Richter beim Stand von 0:2 (Torschütze Devin Cengiz, 13.) in der 37. Minute einen von Oliver Haye verursachten Foulelfmeter von der Linie gefischt und Christian Sommer (56.) mit einem herrlichen Überraschungsschuss aus rund 20 Metern zum 1:2 neue Hoffnung beim Klassenneuling geweckt.

Als die TSV-Abwehr jedoch mehrfach träumte, machte Eintracht Norderstedt durch Treffer von Kolja Tirums (57. und 64.) zum 1:3 und 1:4 praktisch alles klar. Da halfen auch Sommers späten Tore zum 2:4 (Freistoß aus 16 Metern) und 3:5 (Handelfmeter, 90.) nichts mehr. Zuvor hatte Jendrik Bauer (88.) zum 2:5 getroffen.