Wedels Manager Detlef Kebbe kritisiert die schlechte Außendarstellung des Teams, das sich durch Unbeherrschtheit einiger Spieler selbst um den Lohn ihrer Bemühungen bringt.

Wedel. "Wir reden hier nicht über zehn Euro", betont Manager Detlef Kebbe. Es ist ein weitaus höherer Betrag, den Ömür Kaplan in die Klubkasse des TSV Wedel entrichten muss. Vorausgegangen war ein Appell des Förderkreises Top 100 und des Spielausschusses an die Leitung der Wedeler Oberliga-Fußballer, jetzt endlich die Disziplinlosigkeiten auf dem Sportplatz einzudämmen. Kaplan hatte sich beim 0:4 auswärts gegen den TSV Uetersen die Gelb-Rote Karte eingehandelt und auf seinen Platzverweis mit wütenden Gesten und Worten reagiert. Dieses Verhalten wurde dem defensiven Mittelfeldspieler als vereinsschädigend ausgelegt. "Wir haben die Mannschaft diese Woche nochmals um eine bessere Außendarstellung gebeten, aber wir können uns nicht Woche für Woche wiederholen, sondern mussten mit der Geldstrafe mal ein Zeichen setzen", sagt Kebbe.

Ein wichtiges Spiel steht an für den Sechstletzten (14 Punkte) der Tabelle, ein sehr wichtiges sogar. Eine Niederlage im Heimtreffen am Sonntag um 14 Uhr gegen den Tabellenletzten SV Lurup (zehn Punkte) würde nicht nur das Team, sondern auch die interne Stimmung in den Keller sinken lassen. "Wir haben uns intensiv unterhalten. Die Spieler wissen, worum es geht", versichert der Manager. Trainer Peter Nogly stehen mit Ausnahme der verletzten Roman Kirschstein und Jan Weinert sämtliche Akteure seines Aufgebots zur Verfügung.

Diesem Kader gehört indes ab sofort nicht mehr Christian Maack an, dessen kurzfristige Verpflichtung Ende Juli sich als Schuss in den Ofen erwies. Aus beruflichen Gründen konnte der Mittelfeldspieler die erwünschten Trainingsleistungen nicht erbringen, für den TSV stand er keine Pflichtspielminute auf dem Feld. "Einen Versuch mit ihm war es wert. Ich denke, Christian kehrt zu Kickers Halstenbek zurück", tippt Kebbe.

Beim TSV Uetersen löste der Erfolg über den Nachbarn vor dem Gastspiel heute um 14 Uhr bei Eintracht Norderstedt naturgemäß Euphorie aus. "Er hat im Training gesprüht vor Ehrgeiz, gelacht und gute Laune verbreitet. Ich dachte, ich hätte einen neuen Spieler", sagt Coach Peter Ehlers über Stürmer Tobias Brandt, der im Derby seinen ersten Pflichtspieltreffer überhaupt für die Uetersener Herren erzielt hatte. Damit die gute Laune nicht sofort wieder verfliegt, will der Drittletzte auch beim Fünften punkten. Ehlers wird seine siegreiche Elf auf zumindest einer Position umstellen, nachdem sich Christian Sommer (Grippe) gesund zurückmeldete: "Er ist der Kapitän. Wenn er fit ist, kann ich ihn nicht draußen lassen."

Vorerst letztmalig mit Co-Trainer Andreas Hermeling in der Verantwortung tritt die SV Halstenbek-Rellingen ebenfalls heute um 14 Uhr beim Tabellendritten Meiendorfer SV an. Chefcoach Thomas Bliemeister wird zwar heute aus Florida zurückerwartet, aber wann voraussichtlich, konnte nicht ermittelt werden. Hermeling: "Ich hatte nur ein Rauschen in der Telefonleitung." Realistische Hoffnungen auf ein Ende ihrer Sieglosserie (acht Spiele) können sich die Halstenbeker gegen den Vizemeister der vorigen Saison nicht machen.