Zweimal gerieten die Schützlinge von Trainer Peter Nogly in Rückstand, doch jedesmal kämpfte sich das Team wieder heran. Siegesfreude ja, aber es werden noch harte Wochen für den TSV.

Wedel. Ja, es waren dieselben elf Spieler, die in den grünen Trikots und weißen Hosen zum zweiten Durchgang auf den Rasen schritten. Aber es war eine andere Mannschaft des TSV Wedel. Aufgerüttelt vom intensiven Halbzeit-Gespräch mit Trainer Peter Nogly kämpften die Wedeler Oberliga-Fußballer endlich gegen die drohende Heimniederlage gegen den SV Lurup an. Am Ende durften sie mit dem 3:3 (0:2) zwar nicht zufrieden sein, das Resultat nach 0:2- und 2:3-Rückstand aber als moralischen Sieg verbuchen.

"Fehlende Aggressivität war eigentlich nicht gemeint, als wir vor dem Anpfiff mehr Disziplin eingefordert hatten", sagte TSV-Manager Detlef Kebbe. Zur Erinnerung: Auf die Vielzahl an Platzerweisen hatte die Mannschaftsleitung mit einer Geldstrafe für Mittelfeldspieler Ömür Kaplan reagiert, es hätte auch manch anderen treffen können. Diesmal kam Schiedsrichter Marcel Barrabas (SC Condor), hinterher von Kebbe gelobt, ohne eine Gelbe Karte für die Wedeler aus. "Ich denke mal, dass unsere Signale angekommen sind", glaubt Kebbe. Im Abstiegskampf, der sich nach Ansicht von Peter Nogly bis zum letzten Spieltag erstrecken wird, können sich die Wedeler einfach keine Entgleisungen und Sperren mehr erlauben.

Und sie müssen auch ihre Sorglosigkeiten, die sie bei den ersten beiden Gegentreffern von

Sebastian Sander (21.) und Roman Friedrich (23.) an den Tag legten, schleunigst abstellen. Schließlich gilt es in den restlichen fünf Partien vor der Winterpause noch genügend Punkte einzusacken, weiterhin "überm Strich" platziert zu sein. Verlassen kann sich Peter Nogly dabei offenbar auf Stürmer Mümin Mus, der seinen bislang sieben Punktspieltreffern gestern zwei weitere hinzufügte. In der 52. Minute verwertete der letztjährige Landesliga-Torjäger des FC Süderelbe eine Flanke von Tugay Hayran aus drei Metern zum Anschlusstreffer verwertet. In der 61. Minute stand Mus nach Flanke von Gianluca DAgata wieder zur rechten Zeit am richtigen Fleck, Schuss aus fünf Metern, der 2:2-Ausgleich. Es entwickelte sich noch ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Teams, die sich mit dem einen Zähler nicht zufrieden geben wollten. Kurzfristig wirkten wieder die Luruper wie die Sieger, als Sander den machtlosen Torwart Sascha Blaedtke aus 15 Metern zum 2:3 überwand (65.) . Dann aber hatten die Wedeler noch ein bisschen Glück, dass DAgata der Ball über den Spann rutschte. Aus einem Flankenschlag wurden so ein gefährlicher Torschuss und das 3:3 in der 78. Minute. Trainer Nogly sah sich für sein Risiko belohnt, das er mit der Einwechselung von Nils Matthiessen und Hendrik Boesten als zusätzliche Stürmer eingegangen war. Bereits in der 40. Minute war verletzte Matin Abdul von Sebastian Munzel ersetzt worden.