Nach dem 96:101 sieht Coach Özhan Gürel sein Team gut gerüstet für das Pro-B-Heimspiel morgen gegen Rhöndorf.

Wedel. Es war wieder einer jener großen Pokal-Abende, mit denen die Basketballer des SC Rist ihre Fans in der ferneren Vergangenheit und auch in der zurückliegenden Saison begeisterten, als sie an Erstligist Paderborn scheiterten. Diesmal verpassten die Wedeler (2. Bundesliga Pro B) die Riesen-Überraschung ganz knapp, indem es sich in der zweiten DBB-Pokal-Runde vor 400 Zuschauern am Steinberg den klassenhöheren UBC Hannover Tigers (Pro A) erst nach Verlängerung mit 96:101 (82:82, 44:34) geschlagen geben mussten.

Da verwunderte es fast schon, dass Rist-Headcoach Özhan nach der "Pokalschlacht" seinen Gemütszustand als "zufrieden, aber auch ein bisschen traurig" umschrieb. Warum sich der 29-Jährige ob des verpassten Pokal-Coups grämte, begründete er umgehend: "Wenn wir nur einen Center mehr gehabt hätten, wäre das Selbstvertrauen in der Schlussphase sicher größer gewesen."

Unter dem Korb wurde neben den erkrankten Peter Huber-Saffer und Paul Owusu auch Thorsten Raquet schmerzlich vermisst, der wie Flügelspieler Florian Moysich mit einem Muskelfaserriss länger ausfällt. Als dann in der Verlängerung Martin Maraite, Sidiki Straub und Vedo Delic mit je fünf Fouls vorzeitig vom Parkett mussten, "standen wir ohne Center da" (Gürel).

Diesen Größennachteilen zum Trotz war ein Klassenunterschied zwischen den Pokalkonkurrenten zu keinem Zeitpunkt auszumachen. Die Wedeler führten nach dem ersten Viertel und zur Pause - nicht zuletzt dank aggressiver Pressdeckung, die insgesamt 29 Hannoveraner Ballverluste provozierte. Nach zwischenzeitlicher Gästeführung war es dem überragenden Rist-Akteur, dem Kanadier Stuart Turnbull, vorbehalten, von der Freiwurflinie zum 82:82 nach den regulären 40 Minuten auszugleichen, in der Verlängerung gaben dann die größeren personellen Alternativen der mit vier Amerikanern angetretenen Tigers den Ausschlag.

Aber weder zum Ärgern noch zum Grübeln verbleibt den Wedelern viel Zeit, galt es sich doch gleich nach dem Pokal-Aus auf das morgige Heimpunktspiel (19 Uhr, Steinberghalle) gegen die Dragons Rhöndorf zu konzentrieren. Am zurückliegenden Spieltag stoppte Pro-B-Aufsteiger SC Rist (Elfter/acht Punkte) seine Talfahrt nach vier Niederlagen in Folge mit einem 73:71 nach Verlängerung in Wolfenbüttel (die Pinneberger Zeitung berichtete), doch mit den Gästen aus Bad Honnef (Nordrhein-Westfalen) stellt sich der Tabellenzweite (zwölf Punkte) vor.

"Die Rhöndorfer sind wie Hannover eine Mannschaft mit individuell sehr starken Spielern", sagt Özhan Gürel, der vor allem vor US-Spielmacher DeUndrae Spraggins warnt. Personell sieht sich der Rist-Headcoach für dieses Duell besser gerüstet als für den Pokal-Hit: "Peter Huber-Saffer, Paul Owusu und Kay Gausa, der von einem Lehrgang mit der U18-Nationalmannschaft zurück ist, sind wieder dabei."

Statistik:Viertel: 31:21, 13:13, 18:25, 20:23.

Verlängerung: 14:19.

SC Rist (Punkte): Stuart Turnbull (30), Vedo Delic (15), Mac-Davis Duah (11), Steffen Kiese, Martin Maraite (je 10), Jonas Laatzen (9), Sidiki Straub (6), Arne Meyer (3), Tim Dostal (2).