Als das Schlusssignal in der Halle Klaus-Groth-Straße ertönte, ließen die Oberliga-Handballer des TuS Esingen kollektiv die Köpfe hängen. Das 27:27 (15:14) im Heimspiel gegen den Norderstedter SV kostete sie den ersten Punkt in der laufenden Saison, die Spitze behaupteten die Tornescher (9:1 Punkte) nur, weil auch Verfolger HG Hamburg-Barmbek (8:2) gegen die SG Hamburg-Nord über ein Remis (26:26) nicht hinauskam.

Tornesch/Barmstedt. Als entscheidend für den Punktverlust wertete TuS-Trainer Kay Germann dabei gar nicht einmal den Umstand, dass seine Mannschaft es versäumt hatte, eine 20:16-Führung (35. Minute) auszubauen und stattdessen den Ausgleich (20:20) kassierte. "Wir haben in den letzten Minuten drei Siebenmeter, davon zwei mit Nachwurfmöglichkeit, vergeben und zudem zweimal den Pfosten getroffen", ärgerte sich der 43-Jährige, der angesichts dieser schwachen Chancenverwertung allerdings auch einräumen musste, dass sein Team mit Pech sogar noch hätte verlieren können.

Alles in allem sieht Germann die Tornescher aber auf einem guten Weg Richtung Qualifikation für die 2010/11 eingeführte neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, für die ein Platz unter den ersten vier reicht: "Wir haben in den bisherigen drei Spielen gegen die Mitkonkurrenten SG Hamburg-Nord, HG Norderstedt und NSV nur einen Punkt abgegeben - damit können wir leben." Den nächsten Sieg wollen die Tornescher am Sonnabend (18 Uhr, Lüttkoppel) im Auswärtsspiel beim SC Alstertal-Langenhorn einfahren.

Bei Wolfgang Butzmann, Trainer des Barmstedter MTV , hielten sich nach dem 30:27 (19:11) beim Ahrensburger TSV Erleichterung und Stolz die Waage: Der BMTV (jetzt Tabellen-Neunter/3:7 Punkte) feierte dank der bislang besten Saisonleistung den ersten Sieg dieser Oberliga-Spielzeit.

"Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir auf höchstem Niveau agiert", befand der BMTV-Coach, der erneut auf die verletzten Außen Arne Surrow (rechts) und Marcel Gätgens (links) verzichten musste. Im Rückraum teilten sich Andreas Butzmann, in den vergangenen Jahren dort allzu oft "Alleinunterhalter", und Routinier Jan Lienau den Spielaufbau, letzterer erzielte zudem in der Schlussphase des ersten Abschnitts fünf seiner sechs Tore.

Nach dem Seitenwechsel zeigte es sich dann aber, dass die aufwendige Spielweise viel Kraft gekostet hatte: Die Ahrensburger holten auf und kamen drei Minuten vor Schluss noch einmal auf drei Tore (26:29) heran. Dafür, dass es trotzdem für den heiß ersehnten ersten BMTV-Sieg reichte, hatte Wolfgang Butzmann eine simple Erklärung: "Die Einstellung hat bei uns von der ersten bis zur letzten Minute gestimmt." Ein ähnlich couragiertes Auftreten seiner Mannschaft erhofft sich der Coach nun auch am Sonnabend, wenn die Barmstedter um 18 Uhr in der Halle Schulstraße den noch unbesiegten Tabellendritten HG Hamburg-Barmbek (8:2 Punkte) empfangen.

Tore/Siebenmeter: Esingen: Thomas Stegmann (7/3), Malte Petersen (5), Matthias Menzel (4), Jan-Henning Himborn (3), Daniel Günter, Till Krügel, Daniel Quilitzsch, Dennis Lißner (je 2).

Barmstedt: Andreas Butzmann (10/1), Bodo Baasch (7), Jan Lienau (6), Ole Dirksen, Marco Schomaker (je 3), Carsten Schmidt (1).