Vielleicht sollte der TSV Ellerbek künftig bei Regionalliga-Heimspielen seiner Handball-Männer künftig an der Kasse neben Eintrittskarten zusätzlich Beruhigungsmittel ausgeben.

Ellerbek. Auch der dritte Saison-Auftritt des Aufsteigers in der Harbig-Halle war nichts für schwache Nerven: Einem 28:27 über den Bad Doberaner SV und dem 31:28 über Fortuna Neubrandenburg ließ das Team von Trainer Andreas Rastner jetzt ein an Spannung kaum zu überbietendes 33:32 (16:14) über den DHK Flensborg folgen und rückte auf Tabellenplatz sechs (10:6 Punkte) vor.

Es hätte aber auch schief gehen können gegen den Dansk Håndboldklub, der nach sechs Minuten 5:1 führte und somit Rastner schon früh zwang, zur Grünen Karte zu greifen. Die Auszeit verfehlte ihre Wirkung dann nicht: Die Ellerbeker deckten aggressiver, hatten dadurch vor allem Flensborgs bundesligaerfahrenen Rückraumrechten Maik Makowka besser im Griff und spielten im Angriff ruhiger. "Wir wollten mehr passen, und das hat geklappt", freute sich Rastner nach Spielende.

Von Entspannung konnte aber während der Partie weder auf der Ellerbeker Bank noch auf der mit 250 Zuschauern gefüllten Tribüne zu irgendeinem Zeitpunkt die Rede sein. Das lag vor allem daran, dass die Heimmannschaft allzu fahrlässig mit ihren Gegenstoßchancen umging: Mehr als ein halbes Dutzend Mal scheiterten Ellerbeker Spieler in Eins-gegen-Eins-Situationen an DHK-Torhüter Christoph Peters, der seine Mannschaft im Spiel hielt.

Zum Matchwinner wurde dann aber womöglich auf der Gegenseite Björn Rose im TSV-Tor, der beim Stand von 31:30 und in Unterzahl (zwei Minuten für Jonas Mecke nach Fußspiel) eine Großchance vereitelte, im Gegenstoß erhöhte Oliver Müller auf 32:30. In der hektischen Schlussphase erzwangen die Flensburger dank Manndeckung noch einmal den Ausgleich, ehe Bastian Blietz 30 Sekunden vor Schluss mit dem Treffer zum Endstand Coach, Teamkameraden und TSV-Fans erlöste.

Nach dem vierten Sieg in Folge sieht Andreas Rastner seine Mannschaft nun "voll in der Spur", die es am kommenden Sonnabend (18 Uhr) in Berlin beim BFC Preußen zu halten gilt.

Spielverlauf: 1:1, 1:5, 4:6, 6:7, 8:9, 10:9, 14:12, 16:14 - 20:18, 22:19, 23:23, 25:25, 28:26, 29:29, 31:30, 32:31, 33:32.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Tobias Laupichler, Björn Rose - Bastian Blietz (3), Rouven Alimi, Torben Reimers (3/3), Ole Stabick (7), Tobias Knösel (4), Christian Brandt (2), Tarek Fejry (4), Oliver Müller (6), Jonas Mecke (4).