Ein Arnold Schwarzenegger ist ja nicht. Eher wirkt Christian Koster, als könnte ihm ein Windhauch umpusten. Dann aber zeigte er, dass manchmal auch ein Schlacks mit normalen Proportionen keine Schmerzen kennt.

Quickborn. Diese gewisse Unempfindlichkeit des 20 Jahre alten Mittelfeldspielers brachte den Landesliga-Fußballern des VfL Pinneberg ein etwas überraschendes 1:0 auswärts über den TuS Holstein ein.

Erst kurz vorher eingewechselt, hatte sich Christian Koster in der 80. Minute nach einem Pressschlag durchgesetzt. Dann bekam er den Ball von einem Quickborner mit voller Wucht in die Magengrube geschossen. Trotzdem hatte er noch die Übersicht, die Plastikkugel in den Lauf von Mikail Pekdemir zu spielen. Der schob den Ball am früheren VfL-Torwart Sascha Dittrich vorbei über die Torlinie, der Rettungsversuch des Quickborner Abwehrspielers Dino Zillmann missglückte. "Unfassbar. Es war doch der einzige Schuss während der 90 Minuten auf unser Tor", stöhnte TuS-Coach Torsten Hoffmann.

Willkommen im Mittelmaß: Die Pinneberger, denen nach zwei Heimniederlagen schon Abstiegsgefahr drohte, freut es zunächst, die Quickborner ärgert es. Schon wieder blieben sie die entscheidende Qualität schuldig, die Spitzenteams ausmacht: Sie konnten ihre Torchancen nicht verwerten, erst 15 Saisontreffer sprechen Bände. Es begann schon damit, dass der Ball nach einem Schuss von Sadik Kaya vom Innenpfosten ins Feld zurückprallte (24.). Und es endete mit einem weiteren Pfostenschuss von Benjamin Draeger in der 88. Minute.

Zwischendurch hatte sich immer wieder Maximilian Karp zwischen den VfL-Torpfosten ausgezeichnet, zum Beispiel in der 40. Minute, als er sich Kaya entgegen stürzte und nur eine Minute später, als er Philip Stamer den Ball vom Fuß "pflückte". "Die positiven Trainingseindrücke von ihm gaben den Ausschlag", so erklärte Fischer, warum der nach dem 2:3 beim SV Rugenbergen am 12. September heftig kritisierte und seitdem verschmähte Karp diesmal wieder den Vorzug gegenüber Timm Sörensen und Thomas Prinz erhielt. Der Pinneberger Schlussmann bedankte sich mit einem Toppspiel.