Im Sport ist es wie im richtigen Leben: Irgendwann gleicht sich alles aus - manchmal sogar in kurzer Abfolge.

Wedel. Diese in ihrem Fall ermutigende Erfahrung machten nun auch die Basketballer des SC Rist im Auswärtsspiel der 2. Bundesliga Pro B bei den Herzögen Wolfenbüttel: Nach dem bitteren 63:66 im Heimspiel gegen den TSV Breitengüßbach, das ein Dreier in der Schlusssekunde besiegelte (die Pinneberger Zeitung berichtete), setzten sich die Wedeler in Niedersachsen nach Verlängerung mit 73:71 (67:67, 26:41) durch und durchbrachen ihre schwarze Serie von vier Niederlagen in Folge.

Obwohl die Erleichterung über den zweiten Saisonsieg bei Rist-Headcoach Özhan Gürel eindeutig überwog, war er doch stolz auf die couragierte Listung seines Teams, das schon mit 17 Punkten hinten gelegen hatte. "Auswärts so ein Spiel noch zu drehen - das ist kaum zu schaffen", sagte der 29-Jährige, dem die Anspannung noch lange nach Spielende anzumerken war.

Eine Halbzeit litt der Gästecoach in der Wolfenbüttler Lindenhalle Höllenqualen, aber nach dem Seitenwechsel, so Gürel, "haben wir dann gezeigt, dass wir ein Team sind". Obwohl die Partie für Vedo Delic und Mac-Davis Duah nach ihrem jeweils fünften Foul schon im dritten Viertel beendet war, fanden die Wedeler vor allem in der Defensive zur gewohnten Stärke zurück und holten Punkt um Punkt auf. Den Ausgleich kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit erzwang der Kanadier Stuart Turnbull per Dreier 24 Sekunden vor der Sirene.

In der Verlängerung hieß es dann aber weiter zittern für die Gäste, setzten sich die Herzöge doch gleich wieder auf 71:67 ab. Für das Happy End aus Gästesicht sorgten ein Dreier von Peter Huber-Saffer sowie verwandelte Freiwürfe von Topscorer Turnbull und Center Paul Owusu.

Lange verschnaufen könne die Rist-Herren nach der Sonderschicht in Wolfenbüttel nicht: Schon am Mittwoch (19.30 Uhr) stellen sich am Wedeler Steinberg in der zweiten DBB-Pokal-Runde die UBC Hannover Tigers (Pro A) vor, Sonnabend (19 Uhr) geht es dort gegen die Dragons Rhöndorf um Punkte.

Statistik: Viertel: 24:12, 17:14, 14:17, 12:24, Verlängerung: 4:6.

SC Rist (Punkte): Stuart Turnbull (20), Peter Huber-Saffer (16), Florian Moysich (8), Vedo Delic, Paul Owusu (je 7), Mac-Davis Duah (6), Arne Meyer (2), Kay Gausa, Steffen Kiese, Sidiki Straub.