“Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung“ (Cindy und Bert/1973). Dann denkt Schlagerfan Ralf Palapies an den Moment zurück, als er die “Transfer“-Bemühungen des SV Rugenbergen mit folgenden Worten für beendet erklärte.

Bönningstedt. "Jetzt brauchen wir keinen mehr. Unser Kader ist in der Breite und in der Qualität optimal besetzt."

Gestern, einen Tag nach der 0:3 (0:2)-Niederlage seiner Landesliga-Fußballer gegen den Eimsbütteler TV, räumte der Trainer des SV Rugenbergen ein, dass er sich möglicherweise geirrt haben könnte. Aufgrund etlicher verletzungsbedingter Ausfälle sind es immer wieder dieselben 13, 14 Akteure, die sich Wochenende für Wochenende über den Platz quälen. "Es fehlt die geistige und körperliche Frische, was dadurch entsteht, dass man ihnen keine Pause gewähren kann", sagt Palapies.

Das hatte er sich ganz anders vorgestellt, als er im Frühling seinen Kader überdachte und acht Mann mit Oberligaerfahrung dazu holte. Acht Punkte Rückstand sind es nun schon zu den Eimsbüttelern. Beim Mannschaftsabend in einem Restaurant am Ortsrand war schlechte Laune trotzdem verboten.

Zum einen feierte Mittelfeldspieler Christian Dirksen seinen 26. Geburtstag. Zum anderen gibt es die Hoffnung, dass auch die Spitzenteams von Germania Schnelsen und des ETV eines Tages noch kriseln. Dann wollen sich die Bönningstedter nicht vorwerfen lassen, sie hätten nicht mehr an sich geglaubt.

Neun Spiele waren sie trotz ihrer Engpässe unbesiegt davongekommen. Gegen die Eimsbütteler zeichnete sich früh ein Ende der Serie ab. Fünf Minuten waren erst absolviert, als die Abwehrkette der Gastgeber erstmals ausgehebelt wurde und Malte Brack das 1:0 der Gäste erzielte (5.). Auf den Stehtraversen waren sich Jan Ketelsen (Jugendleiter 1. FC Quickborn) und Erwin Hellmann (Trainer des TuS Hasloh II) einig: "Eimsbüttel zeigt die reifere Spielanlage."

Nochmals Brack (55.) und Hanney Zigta (83.) besiegelten die zweite Heimniederlage des SV Rugenbergen nach dem 3:7 am 15. August gegen Germania. Gequält lächelnd erhob sich der von einem Magen- und Darmvirus geplagte Palapies von der Trainerbank. Wenn sein Team jetzt nicht in Blankenese gewinnt, dann fährt der Zug nach nirgendwo.