Vor dem Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen den abwehrstarken Tabellendritten Buchholz 08 erinnern die Oberliga-Fußballer des TSV Wedel (Drittletzter) an den Hamburger Hafenrand:

Wedel. Baustellen, wohin das Auge blickt. Kaum sind die Diskussionen um Abwehrspieler Shoaib Sedeghi, der sich beim Team für sein hitzköpfiges Verhalten auf dem Platz entschuldigte und nach mehrfach Rot nun seiner Strafe entgegen sieht (siehe Bericht nebenstehend), halbwegs verstummt, ist plötzlich Florian Blaedtke ein Gesprächsthema. Der vom TSV Uetersen zum Nachbarn gestoßene Mittelfeldspieler ließ sich nach seinem Urlaub nicht mehr blicken und nur bedingt von sich hören, was auf eine gewisse Unlust am Fußball zurzeit schließen lässt. Wedels Manager Detlef Kebbe will ihn nicht fallen lassen und bemüht sich um einen Gesprächstermin.

Im Sande verlief bislang die Suche nach einem Ersatz des für die Getränke und die Wäsche zuständigen Betreuer Uwe Krampitz, dabei bieten die Wedeler doch eine kleine Aufwandsentschädigung für diese Nebentätigkeit an. Sportlich läuft es auch nicht befriedigend, so dass Kebbe im Meinungsaustausch am vergangenen Dienstag mit dem Förderkreis Geschlossenheit anmahnte: "Vom Abwehrspieler bis zum Zeugwart, wir müssen jetzt alle ein paar Kohlen mehr ins Feuer legen." Was durchaus doppeldeutig gemeint sein könnte: Hält die Talfahrt an, wird es Kebbe nicht erspart bleiben, im Winter nochmals auf dem Spielermarkt aktiv zu werden. Die aktuellen personellen Ausfälle glaubt Trainer Peter Nogly jedoch kompensieren zu können.

Schlusslicht TSV Uetersen klammert sich in seiner schon jetzt fast aussichtslosen Lage an jeden Strohhalm, zum Beispiel an Helge Kahnert, der neun Monate nach seinem Kreuzbandriss im Spiel beim SC Condor wieder ins Geschehen eingreift. "Wir setzen ihn 45 Minuten im Spiel der Reserve beim TSV Holm ein", kündigte Trainer Peter Ehlers an. In zwei oder drei Wochen könnte der defensiv und auch offensiv starke Kahnert dann vielleicht in der Lage sein, in der Oberliga Akzente zusetzen, bis dahin darf der Abstand zum rettenden Ufer nicht noch größer werden. In Farmsen am Sonntag um 10.45 Uhr wird's aber schwer für den TSV, der ohne Dennis Weber (Risswunde an der rechten Hand) und Parvis Sadat-Azizi (Grippe) anreist.

Die SV Halstenbek-Rellingen stimmte sich aufs Gastspiel am Sonntag um 15 Uhr bei Bergedorf 85 mit "Kabinengeflüster" ein. Bei Würstchen und Bier im Umkleidetrakt rückten Spieler und Offizielle gleich nach dem Abschlusstraining am Donnerstag zusammen. Bei dieser Gelegenheit ließ Offensivverteidiger Benjamin Eta durchblicken, dass er sich nach seiner Zwangspause (Muskelzerrung) wieder fit für die Startelf fühlt.