Den Gastgebern gelingt nach einem 0:2-Rückstand der 2:2-Ausgleich, ehe Eintracht ein spätes Elfmetertor den Siegtreffer beschert.

Halstenbek. Die Siegesgesänge aus der Norderstedter Kabine übertönten die Pressekonferenz, als Thomas Bliemeister, Trainer der SV Halstenbek-Rellingen, lobende Worte ins Mikrofon sprach: "Ein Kompliment an die Mannschaft, ich war mit ihr zufrieden." Dabei hatte HR zu Hause gegen Eintracht Norderstedt 2:3 verloren.

Es war ein Spiel, noch wechselhafter als das Herbstwetter. Die Gastgeber hatten noch bis zur 59. Minute mit 0:2 fast aussichtslos zurückgelegen, dann doch die Wende eingeleitet und zum 2:2 ausgeglichen. Aber wenige Minuten vor dem Ende schnappten sich die Gäste durch einen verwandelten Elfmeter doch noch die drei Punkte.

Der Abpfiff von Schiedsrichter Christian Okun löste anschließend lautstarken Ärger aus. "Ich habe noch nie erlebt, dass ein Schiedsrichter eine Ecke nicht mehr ausführen lässt", schimpfte HR-Manager Hans Jürgen Stammer, "und dann pfeift er auch noch nach 88 Minuten ab." "Nach meiner Uhr haben wir 92 Minuten gespielt", konterte Eintracht Trainer Marco Krausz. Im Fußball gehen die Uhren oft anders.

In ihrer Bewertung der ersten 45 Minuten allerdings stimmten die beiden Trainer überein. "Das war zuerst wirklich kein guter Auftritt von uns", formulierte Krausz. "Wir hatten nur eine einzige Chance, die aber haben wir optimal genutzt." Das Superlos zogen die Norderstedter in der 35. Minute. Nach einer Strafraumszene, die auch von den Zuschauern nicht als gefährlich angesehen wurde, schob der Kolja Tirums den Ball aus spitzem Winkel über die Torlinie.

"Dabei haben wir ins dieser Phase das Spiel bestimmt", sagte Thomas Bliemeister in seinem Fazit. "Wir haben die meisten Zweikämpfe gewonnen. Der Wille und die richtige Einstellung waren da. Wir haben auch genügend Chancen herausgespielt. Hätten wir eine davon verwertet, wäre das Spiel anders gelaufen."

Wie beispielsweise die von Sascha Kremer. Er erwischte einen Abpraller, traf aber den Pfosten. Das war bereits in der achten Minute. Da war auch noch der Freistoß von Sascha Richert (32.), den Norderstedts Torwart Frederic Böse artistisch parierte.

Nach dem Wechsel folgte in der 48. Minute der zweite Paukenschlag der Gäste. Auf der rechten Seite hatte sich Tirums durchgesetzt, seine Flanke vors Tor schob Mahmut Yilmaz dann über die Torlinie. Mit 0:2 zurück, war das schon das frühe Aus für die Gastgeber?

Es war der eingewechselte Antonio Ude (für Sascha Kremer), der den 150 Fans wieder Hoffnung gab. Nach einem Freistoß von Sascha Richert stand er wieder einmal goldrichtig und schob den Ball zum 1:2 ins Netz. Das war in der 59. Minute. 20 Minuten später erneut eine Standardsituation. Diesmal eine Ecke für HR und der mit aufgerückte Sören Warnick erzielte das 2:2.

Verdient zu diesem Zeitpunkt, denn HR kämpfte und drängte nach vorne. Glücklich aber auch, denn Torwart Dennis Schultz meisterte vier, fünf große Chancen der Norderstedter. In der 86. Minute bekam Norderstedt dann den spielentscheidenden Elfmeter zugesprochen. Den verwandelte Tobias Leuthold zum 3:2 für die Eintracht.