Trotz Gegenlichts und klarer Rückstände im ersten Satz feiert der Aufsteiger am Ende einen 3:0-Sieg.

Elmshorn/Pinneberg. Statt im Scheinwerferlicht zu stehen, sahen sich die Volleyballmänner des VfL Pinneberg bei ihrer Premiere in der Regionalliga Nord zunächst unangenehm geblendet. "Die Sonne stand zu Beginn so ungünstig im Fenster, dass wir in der Annahme den Aufschläger nicht sehen konnten", klagte Libero Christian Rieck. "Das waren eigentlich irreguläre Bedingungen, wenn du in der Abwehr nur auf das Geräusch reagierst, das da aus der Sonne kommt."

Dass die Pinneberger trotz des starken und ungünstigen Lichteinfalls in der Halle der Kooperativen Gesamtschule Elmshorn (KGSE) am Hainholzer Damm in diesem ersten Regionalliga-Derby gegen die VGE überhaupt nicht nur diesen Durchgang noch mit 27:25, sondern am Ende sogar das Match mit 3:0 (weitere Satzergebnisse: 25:21, 25:22) binnen 74 Minuten für sich entschieden, wunderte auch VfL-Steller und -Spielertrainer Sebastian Rieck: "So viel Reife hätte ich dem Team noch nicht zugetraut: Sie haben die Situation akzeptiert und versucht, das Beste daraus zu machen."

Auf der anderen Seite bewertete VGE-Spielercoach Ekkehard Goller den Umstand, dass ausgerechnet die Elmshorner im ersten Satz nach 6:1- und 13:8-Führung am Ende noch den Durchblick verloren hatten, im Nachhinein nicht als spielentscheidend. "Ich bin mir nicht sicher, ob es aus einer Führung heraus für uns besser gelaufen wäre", meinte der 40-Jährige, der seinem Team eine schwere Saison prophezeit hatte und sich nun in seiner Skepsis bestätigt sah. "Wir hatten insgesamt Schwierigkeiten im Aufbau, haben zu fehlerbehaftet agiert und nicht konstant genug gespielt." Das allerdings machte Goller seinen Kameraden keineswegs zum Vorwurf. "Wir mussten zu dieser Saison viele sehr junge Spieler einbauen - da sind keine Wunderdinge zu erwarten."

Die Pinneberger hingegen schwebten auf Wolke sieben. "Vom zweiten Satz an hat meine Mannschaft mental und kämpferisch eine Topleistung abgeliefert", sparte Sebastian Rieck nicht mit Lob, wenngleich er einräumen musste, dass "spielerisch noch viel Luft nach oben" verbleibt.

Vermutlich wird sich sein Team, das sich nicht allzu lange auf den frischen Lorbeeren kann, schon am Donnerstag (20 Uhr, Jahnhalle/Richard-Köhn-Straße) in der vorgezogenen Regionalliga-Heimpremiere steigern müssen, wollen die Pinneberger auch gegen Zweitliga-Absteiger Eimsbütteler TV bestehen. Den Elmshorner bleibt noch bis Sonntag Zeit zum Wundenlecken, dann gastieren sie um 15 Uhr im Schulzentrum Nord beim Dauerrivalen 1. VC Norderstedt.