Niklas Petersen bekam ein kleines Trostpflaster aufgedrückt. Von Freundin Kristin gab's gleich nach dem Abpfiff einen liebevollen Kuss.

Pinneberg. Vom Tabellenzweiten und Titelmitfavoriten TuS Osdorf aber setzte es die erste Ohrfeige für den 20 Jahre alten Defensivspieler und die Bezirksliga-Fußballer des SuS Waldenau (Staffel West). Vor 220 Zuschauern am Blomkamp gingen die Pinneberger erstmals diese Serie leer aus - 1:2 (1:1)-Niederlage.

Thomas Becker und Gerhard Manthei, langjährige Vereinsmitarbeiter von Blau-Weiß 96, bekamen in dieser Partie nicht weniger als acht ehemalige Schenefelder Akteure wieder zu Gesicht. Zum Beispiel Niklas Petersen, der seine engagierte Leistung mit dem Torerfolg zum 1:0 der Gäste in der 32. Minute krönte. Oder den langen Sascha Blume, bester Spieler auf dem Platz, aber beim 1:1 in der 41. Minute von Bewacher Markus Kernchen sträflich ungedeckt gelassen. Nach dem Osdorfer 2:1 von Hakim Korkmaz (48.) kämpften die Waldenauer zwar verbissen um den Ausgleich. Insgesamt aber gewannen die Osdorfer, die zweimal noch das Aluminium scheppern ließen, souverän.

Die aktuelle, von einem gewaltigen Aderlass betroffene Mannschaft des Waldenauer Nachbarn Blau-Weiß 96 kämpft um den Klassenerhalt. Aber sie hat einen Sergiy Dovgopol, der mit drei Treffern (13., 35., 48.) entscheidend zum 3:1 (2:1) auswärts über den TV Haseldorf beitrug. Aufsteiger TVH verlor außer seinem Torschützen Martin Skowronek (1:1/21.), der sich verletzte, auch Verteidiger Raimond Kleinwort - Gelb-Rote Karte.

Das verrückteste Spiel gab es in Bönningstedt zu sehen. Nach 1:3-Rückstand bis zur 85. Minute gewann der SV Rugenbergen II gegen den FC Union Tornesch 5:3 (1:0). Ganz erheblich zur Wende trug einer bei, der sonst als Torwart der ersten Mannschaft lieber Tore verhindert: Der eingewechselte Yalcin Ceylani holte zwei von Christopher Hermann (85.) sowie Kim Schultze (dritte Minute der Nachspielzeit) verwandelte Elfmeter heraus und erzielte das 4:3 eine Minute nach Jan Knoefels 3:3 (90.) selbst. Die Tornescher konnten kaum fassen, wie ihnen geschah. Sie wähnten sich doch schon als Sieger, nachdem Sebastian Rose (53.) und Tim Henningsen (73., 79.) das 0:1 von Kim Schultze (12.) in eine 3:1-Führung verwandelt hatten.

Der SC Egenbüttel II feierte seinen ersten Sieg. Philipp Dierks (32.), Alexander Levern (35.) und Maik Fischer (57.) machten das 3:0 (2:0) über den erneut desolaten TSV Sparrieshoop perfekt. Die Reserve des FC Elmshorn bezahlte ihre schwächste Saisonleistung mit einem 1:2 (0:2) gegen Teutonia 10. Die Hoffnungen auf wenigstens einen Punkt nach dem Anschlusstreffer Kim Stübens (48.) hatten sich spätestens nach Gelb-Rot für Besim Ahmeti in der 80. Minute erledigt.

Das 2:1 (1:0) des Kummerfelder SV über Holsatia/EMTV stand im Zeichen des Comebacks von Stefan Fleischanderl. Der 32 Jahre alte Ex-Kapitän des TSV Uetersen half mit, dass es nur ein Gegentor (Hajo Thomsen/81.) wurde. KSV-Torschützen waren Sebastian Hammer (21.) und der Ex-Holsate Danny Müller (84.), der von einem krassen Fehlpass Alexander Botas profitierte.