Die Tornescher besiegen Hamburg-Nord 27:26, junge Barmstedter zahlen Lehrgeld beim 32:32 gegen Niendorf.

Tornesch/Barmstedt. Es ist immer etwas Schönes, wenn eine Mannschaft ihr erstes Saisonspiel gewinnt, und sollte der Sieg dann auch noch gegen einen Konkurrenten im Kampf um die vorderen Tabellenplätze gelingen, ist die Freude doppelt groß. Unter diesem Aspekt war es kaum verwunderlich, dass die Oberliga-Handballer des TuS Esingen eine Jubeltraube bildeten, als das Schlusssignal in der neuen Halle an der Klaus-Groth-Straße ertönt war. Soeben hatten sie vor 150 Zuschauern die SG Hamburg-Nord mit 27:26 (13:13) besiegt und sich damit einen nahezu optimalen Start verschafft.

Vor ziemlich genau einem Jahr nämlich hatte sich in Tornesch ein ganz anderes Bild geboten - mit hängenden Köpfen waren die Spieler des Heimteams nach einem 30:37 gegen denselben Gegner vom Parkett geschlichen. Aber nicht nur der Sieg über den einstigen Angstgegner erfreute TuS-Trainer Kay Germann, sondern auch die Art des Zustandekommens: Seine Spieler hatten ganz neue Qualitäten an den Tag gelegt - als Abwehrspezialisten.

Volle neun Minuten blieb der Hamburger Vizemeister der Saison 2008/09 zu Beginn der zweiten Halbzeit ohne Gegentor, setzte sich in dieser Zeit auf 18:13 ab und zehrte von dem Vorsprung in der engen Schlussphase, als die Gäste mehrfach vor dem Ausgleich standen. Während Gästecoach Erik Wudtke ein Remis als gerechtes Resultat empfunden hätte, sprach Germann von einem verdienten Sieg. "Immerhin hat uns ein kompletter Rückraum gefehlt", merkte der 43-Jährige in Anspielung darauf an, dass Jan-Henning Himborn (Sprunggelenk), Matthias Menzel (Handbruch) und Benedict Philippi (Bänderriss im Training) verletzt passen mussten. Für sie sprang im Angriff in erster Linie Dennis Lißner in die Bresche. Der 23-Jährige war von den Hamburgern kaum zu stoppen, erzielte nicht nur die meisten Esinger Tore (acht), sondern mit dem 26:24 und dem 27:25 auch zwei der wichtigsten. Den Trainer beeindruckte aber am meisten das Defensivverhalten seines Teams vor den ebenfalls starken Torhütern Torsten Meyer und Isaac Luarte Correas. "Wir waren nicht so gut im Angriff, dafür haben wir eine Super-Deckung gespielt", stellte Germann fest und will nun mit dem TuS am Sonnabend (18.40 Uhr, Süderelbe) erstmals eine Oberliga-Partie beim TV Fischbek gewinnen.

Durch ein Wechselbad der Gefühle gingen derweil in der Halle Schulstraße beim 32:32 (18:14) des Barmstedter MTV gegen Aufsteiger TSV Niendorf 150 Zuschauer. 11:5 führte das junge Barmstedter Team mit vier Spielern des Jahrgangs 1990 in der Startaufstellung nach 15 Minuten und lag auch kurz vor der Pause (17:11/27.) noch klar vorn. Doch das Blatt wendete sich, und am Ende musste die Heimmannschaft dann sogar froh sein, dass ihr die erfahrenen Daniel Kreher mit einem Treffer in der Schlussminute und Andreas Butzmann per Siebenmeter nach Ablauf der Spielzeit wenigstens noch einen Punkt retteten.

"25 Minuten lang war ich mit meiner Mannschaft vollauf zufrieden", bilanzierte Barmstedts Trainer Wolfgang Butzmann, der von einem "glücklichen Unentschieden" sprach. Später habe sich dann aber gezeigt, was den BMTV-Youngstern noch fehlt: "Wir sind zu unerfahren und noch nicht stabil genug." Gleichwohl hätten seine jungen Spieler "bewiesen, dass sie es können", und genau das erhofft sich Butzmann auch wieder am Sonnabend (16 Uhr) im schweren Auswärtsspiel bei der SG Hamburg-Nord.

Tore/Siebenmeter: Esingen: Dennis Lißner (8), Thomas Stegmann (5/2), Malte Petersen (4), Till Krügel (3), Daniel Günter, Daniel Quilitzsch (je 2), Martin Schleßelmann, Nils Rosenowsky, Nils-Oliver Himborn (je 1).

Barmstedter MTV: Andreas Butzmann (14/7), Bodo Baasch (7), Marcel Gätgens (6/2), Daniel Kreher (3), Niclas Tanck, Mirco Schomaker (je 1).