Dirk Leun, Trainer der Handball-Frauen des Buxtehuder SV, übt nach dem 27:27-Unentschieden zum Saisonauftakt in der Bundesliga beim Aufsteiger VfL Sindelfingen Selbstkritik.

Buxtehude. "Vielleicht", so sagt er, "muss ich mir den Vorwurf machen, meine Mannschaft falsch eingestellt zu haben." Mit einer aggressiven Deckung wollte er den Gastgebern vor 750 Zuschauern in der Sommerhoferhalle schnell den Schneid abkaufen. "Wir haben aber lange gebraucht, um uns auf die Spielweise einzustellen", sagt Dirk Leun, "wir waren übermotiviert, der Schuss ging nach hinten los." Nach 20 Minuten lag der Buxtehuder SV 8:12 zurück. Nach einer Auszeit kam der BSV besser ins Spiel, konnte den Abstand verringern und ging nach 50 Minuten erstmals in Führung. Eine Minute vor dem Abpfiff gelang Aufsteiger Sindelfingen der Ausgleich. Maxi Hayn vergab nach einer Auszeit 35 Sekunden vor Schluss den möglichen Siegtreffer.

Der BSV-Trainer spricht von einem typischen Auftaktspiel, ärgerte sich über viele blöde Tore und war richtig sauer auf die Schiedsrichter, die viele Aktionen ungeahndet ließen. Dadurch sei Sindelfingen zu glücklichen Toren gekommen. Dirk Leun spricht von "keinem guten Start" in die neue Bundesligasaison, ein Fehlstart sei das Unentschieden aber auch nicht. "Man muss Respekt vor dem Gegner haben", so der BSV-Coach, der bei seinem Team über 60 Minuten das letzte Quäntchen mehr an Konzentration vermisste. Zudem war die Chancenauswertung zu schlecht. In Sindelfingen wird so manch andere Mannschaft Probleme haben. Isabell Klein bescheinigte er in der zweiten Hälfte eine beherzte Leistung. "Sie hat unserem Spiel dem Stempel aufgedrückt", so Leun. Sorgen macht sich der Trainer um Janne Wode, die in der Luft gestoßen wurde und sich beim Aufprall das Knie verdrehte. Ein Ausfall der Abwehrspezialistin, die heute untersucht wird, wäre ein Verlust.

Die Tore: Jana Stapelfeldt (11/6), Isabell Klein (5), Diane Lamein (3), Maxi Hayn, Svenja Spriestersbach (je 2), Susanne Henze (1), Randy Bülau, Kaja Schmäschke, Friederike Lütz (je 1)