Geplant war es nicht, aber seit dem Just-Handball-Cup des TuS Esingen darf Andreas Rastner, der neue Coach des TSV Ellerbek, als Spielertrainer bezeichnet werden.

Tornesch/Ellerbek. Da der Aufsteiger in die Regionalliga Nordost für das stark besetzte Saisonvorbereitungsturnier in Tornesch infolge Verletzungen und Urlaub nur acht Akteure, davon zwei Torhüter, hatte aufbieten können, streifte sich der 40-Jährige kurzerhand das Trikot seines neuen Klubs über, "um wenigstens eine Wechselmöglichkeit zu haben".

Mit Rastner, der als Kreisspieler 428 Bundesspiele bestritt, erreichte die Rumpftruppe des TSV in den Hallen an der Klaus-Groth-Straße nach einem 19:15 über den ATSV Habenhausen (Oberliga Nordsee) und einem 20:23 gegen den künftigen Staffelrivalen DHK Flensborg das Halbfinale. Dort bezogen die Ellerbeker mit 15:17 gegen den VfL Fredenbeck (Regionalliga Nord) eine weitere knappe Niederlage und verloren auch das Spiel um Platz drei gegen Gastgeber Esingen 20:25, nachdem sie nach 20 Minuten (Halbzeit) 13:11 geführt hatten.

Dass seiner dezimierten Mannschaft am Ende die Kräfte schwanden, wunderte Andreas Rastner nicht: "Wir konnten kaum wechseln, und aus der ersten Sieben waren gerade einmal zwei Spieler dabei." Von diesen musste dann sogar einer, Kreisläufer Bastian Blietz, auf Linksaußen ausweichen, um dem "Chef" Platz zu machen. Der war angesichts des akuten Personalmangels mit Platz vier nicht unzufrieden. Vor allem den Trainingseffekt der vier Begegnungen strich Rastner heraus, zumal er davon nach eigener Auffassung selbst profitiert hatte: "Ich fühle mich jetzt fit."

Ein positives Fazit zog auch Esingens Trainer Kay Germann. Um Revanche für drei Niederlagen gegen die Ellerbeker in der Saison 2008/09 (zwei Oberliga-Partien, HHV-Pokal-Endspiel) sei es ihm im "kleinen" Finale aber nicht gegangen. "Ich wollte gern Dritter werden, und das habe ich den Jungs in der Halbzeit auch deutlich gesagt." Insgesamt, so der 43-Jährige, hätte sein Team "Tempohandball gezeigt und von Ausnahmen abgesehen gut verteidigt". In der Gruppenphase hatte der Gastgeber Wift Neumünster (Oberliga SH) 20:16 besiegt und gegen Fredenbeck 17:18 verloren, im Halbfinale gegen Flensborg mit 19:26 den kürzeren gezogen.

Nach dem 21:19 der Flensburger über den VfL Fredenbeck im Endspiel konnte auch Organisator Jan-Henning Himborn endlich einmal durchatmen. "Im Vorfeld des Turniers musste ich zwar viel herumtelefonieren, aber heute hat alles gut geklappt, und einige Mannschaften haben sogar schon für das nächste Jahr zugesagt", freute sich Esingens derzeit verletzter Spielmacher und Co-Trainer.