Mittelfeldspieler Martin Bushaj kämpfte und rackerte beim 4:1 im Oddset-Pokal gegen den SuS Waldenau wie eh und je. Als hätte er drei Wochen im Fitness-Studio und nicht im Kosovo (wo er Lebensgefährtin Lindita heiratete) verbracht.

Uetersen/Halstenbek. Ein rauschendes Fest übrigens in Gjakov, der drittgrößten Stadt des Kosovos (100 000 Einwohner) mit 400 Gästen, von denen der 27-Jährige einen Großteil aus Jugendzeiten kennt. Einige kamen sogar aus dem Ausland eingeflogen, um den defensivstarken Akteur des TSV Uetersen (er lebt seit dem 15. Lebensjahr in Deutschland) unter der Haube zu sehen.

Bushajs Einsatz gegen Waldenau, seine Zuversicht ("Wir steigen bestimmt nicht ab") und die gute Leistung beim 1:2 in Niendorf machen den Oberliga-Fußballern des TSV Uetersen stille Hoffnung auf eine Überraschung gegen den Meiendorfer SV. Es gibt dabei kein Jammern und kein Selbstmitleid, im Gegenteil: TSV-Trainer Peter Ehlers ist sogar dankbar dafür, dass der Spielplangestalter seinem Team sogleich die dicken Brocken - erst Meister SC Victoria, dann den gut verstärkten TSV Niendorf, morgen um 15 Uhr im Rosenstadion nun den Vizemeister - vorsetzte.

"Natürlich kalkulieren wir auch gegen Meiendorf eine Niederlage und damit den totalen Fehlstart ein. Die müssten schon einen schwachen Tag haben und wir einen besonders guten, wenn wir uns etwas ausrechnen wollen. Doch gegen Teams wie Victoria und den MSV hätten wir möglicherweise auch zu einem späteren Zeitpunkt verloren", argumentiert Ehlers.

Da wolle er doch jetzt, da noch etliche Spieler fehlen, (wenn überhaupt) die Punkte lieber gegen die hoch eingeschätzten Teams als gegen die Konkurrenz im Abstiegskampf abliefern.

Einer, auf den Ehlers dringend wartet, ist Helge Kahnert. "Fünf bis sechs Wochen benötige ich noch", erklärte der in Angriff und Abwehr wertvolle 1,95-Meter-Hüne, bei dem im Januar ein Kreuzbandriss festgestellt worden war. Zweites Sorgenkind ist Christian Förster, (Adduktorenprobleme), während Ehlers nächste Woche mit den Urlaubern Serge Haag und Konstantin Rischuk sowie Christian Kilb (erkrankt) rechnet. Martin Bushaj zählt sofort wieder dazu.

Traurigste Spieler der SV Halstenbek-Rellingen vor der Fahrt zu Buchholz 08 (Spielbeginn: Sonntag, 15 Uhr) sind Daniel Stars (mehrwöchige Pause wegen einer Achillessehnenverletzung) und Dennis Schultz, der seine Position zwischen den Pfosten zunächst an Tim Langner abtreten musste. "Es stimmt, dass ich keine gute Vorbereitung hatte. Andere aber auch nicht, und die spielen. Mit dieser Situation komme ich nicht klar", erklärte "Schulle", der gleich nach dem Abpfiff das Gespräch mit Trainer Thomas Bliemeister suchen will - sofern Konkurrent Tim Langner erneut den Vorzug erhält.

Wenn Schultz sagt, kein Torwart für die Bank zu sein, dann will er das nicht als Drohung verstanden wissen: "Ich bin der erste und der letzte beim Training und versuche mich, über diese Schiene wieder anzubieten." Die besseren Argumente hat aber zurzeit Langner, der gegen Altona 93 das 1:0 festhielt.