Drittes Spiel, dritte Niederlage: Der TSV Uetersen rutscht nach dem 1:4 (0:3) gegen den Meiendorfer SV auf den letzten Tabellenplatz in der Fußball-Oberliga ab. Die Frage stellt sich: Ist das die Position, die der Aufsteiger bis zum letzten Spieltag nicht mehr verlassen wird?

Uetersen. TSV-Trainer Peter Ehlers hatte nach eigener Aussage eine Niederlage gegen den zuletzt dreifachen Vizemeister einkalkuliert, aber er hätte sich größere Gegenwehr gewünscht.

Es war schon erschütternd, wie der Klassenneuling vorgeführt wurde. Die Abwehr verlor jedes Kopfballduell, das Mittelfeld wurde kampflos preisgegeben, im Angriff passierte nichts, die Stürmer liefen ein ums andere Mal in die Meiendorfer Abseitsfalle hinein. Die Tore für die Gäste (19., 25., 28.) fielen wie am Fließband. Peter Ehlers stand am Spielfeldrand, schüttelte den Kopf und war sprachlos.

Das schwache Spiel der Uetersener zu diesem Zeitpunkt hatte dem Trainergespann mächtig auf den Magen geschlagen. Während beide Mannschaften auf dem Weg in die Kabine waren, standen Peter Ehlers und Co-Trainer Frank Weche immer noch neben der Spielerbank und diskutierten. Was sollte der Coach seinen Spielern noch sagen? War da überhaupt noch eine Wende möglich?

Peter Ehlers hatte offensichtlich den richtigen Ton getroffen. Und auch Mannschaftskapitän Christian Sommer versuchte alles. Er ließ vor Wiederanpfiff an der Mittellinie einen Kreis bilden und sprach den Spielern (David Grabke und Martin Schwabe wurden gegen Martin Bushaj und Tobias Brandt ausgewechselt) neuen Mut zu.

Und tatsächlich: Uetersen ging nicht unter. Im Gegenteil: Als Mahdi Habibpur mit seinem zweiten Saisontreffer (73.) zum 1:3 einköpfte, kam so etwas wie Hoffnung auf. Konnte man dem hohen Favoriten vielleicht doch noch ein Bein stellen? Es schien so, als Habibpur sieben Minuten vor Schluss im Strafraum gefoult wurde. Doch der Elfmeterpfiff blieb aus. Im Gegenzug führte ein Kontervorstoß zum vierten Treffer des Vizemeisters.

"Bei allem Respekt vor der Leistung nach dem Seitenwechsel: Meiendorf war die klar bessere Mannschaft", gab TSV-Manager Arne Hennings freimütig zu. "Wir dürfen nicht so blauäugig sein und glauben, dass wir unsere zum Klassenerhalt notwendigen Punkte automatisch gegen die auf dem Papier schwächeren Teams holen werden. Unsere Jungs wollten doch unbedingt in der Oberliga spielen. Dann müssen sie sich auch entsprechend einsetzen."