Sie konnten ihr Pech nicht fassen: Bis zur 88. Minute hielten die Spieler des TSV Uetersen auf dem Kunstrasenplatz des TSV Niendorf nach respektablen Leistungen ein 1:1. Der Oberliga-Aufsteiger hatte sogar Chancen zum Siegtor, doch dann verlor er doch mit 1:2 (0:1). Nach zwei Spielen stehen null Pluspunkte auf dem Konto.

Uetersen. TSV-Trainer Peter Ehlers schüttelte den Kopf, als Schiedsrichter Jan Clemens Neitzel das Spiel abpfiff. Immer wieder gab er von der Außenlinie seine Anweisungen, aber nicht immer folgten ihm seine Spieler. Manager Arne Hennings grantelte später: "Wir wollten hier eigentlich gewinnen", sagte er. "Wir hatten auch die besseren Chancen, aber in der Oberliga wird man eben im Gegensatz zur Landesliga für Nachlässigkeiten und Abwehrfehler sofort bestraft."

Was er damit meinte, lag auf der Hand. Als sich Uetersens Mannschaft innerlich schon auf einen Punktgewinn einstellte, fühlte sich plötzlich niemand für Niendorfs Außenstürmer Tamer Dönmez zuständig. Der stand zwei Minuten vor Spielende frei vor Uetersens Torhüter Christoph Richter und schoss aus sieben Metern in den spitzen Winkel zum Siegtreffer ein. Das 1:1 (75.) erzielte Mahdi Habibpur.

Viel geredet wurde auch über das Tor zum 1:0 für die Gastgeber (26.), denn der Torschütze hieß Frank Saaba. Der 22 Jahre alte Stürmer, der vor Saisonbeginn von Uetersen nach Niendorf kam, nahm gegen seine ehemaligen Teamkameraden keine Rücksicht. Auf Schritt und Tritt war ihm Oliver Haye gefolgt, aber einmal ließ er Saaba aus den Augen und wurde bestraft.

Mike Griesch flankte von der linken Seite, und Saaba verlängerte den Ball mit der Fußspitze in die lange Ecke. "Frank ist eine Bereicherung für uns", lobte Niendorfs Manager Marcus Scholz. "Wir sind froh, dass er unser Angebot in der Winterpause angenommen hat und zu uns gekommen ist."

Der schlaksige Saaba wirkte in seinen Aktionen manchmal ungelenk, was möglicherweise auch mit dem ungewohnten Kunstrasen zu erklären war. Dazu sagte Marcus Scholz: "Unser städtische, frisch eingesäte Rasenplatz ist noch gesperrt. Da können wir nicht einfach bestimmen, dass wir trotzdem spielen. Nächste Woche gegen Lurup ist er wieder frei." Für Uetersens Manager Arne Hennings kam die zweite Niederlage im zweiten Spiel letztlich nicht überraschend. Seine Analyse: "Gut gespielt, aber verloren."