Schwer hat es Sascha Richert erwischt, der Opfer eines brutalen Raubüberfalls wurde. Dennoch: Bei HR herrscht verhaltener Optimismus vor dem Auftaktspiel am Sonntag beim SC Condor.

Halstenbek. Doppelter Kieferbruch, Erinnerungslücken. Hilflos liegt Sascha Richert in der Eppendorfer Universitätsklinik und fragt sich, was ihm da eigentlich widerfahren ist.

Sicher ist nur, dass der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler der SV Halstenbek-Rellingen im Anschluss an die Geburtstagsparty des Teamgefährten Rohollah Rohparwar (23) noch weiter zog und dabei Opfer eines brutalen Raubüberfalls wurde. Geldbörse, Handy - alles entwendet. Die Halstenbeker Fußballer rechnen damit, den bisherigen Schnelsener (vorher TSV Uetersen) frühestens in zwei Monaten wieder einsetzen zu können. Dabei hatte Richert doch gute Aussichten, in der Startelf des ersten Oberliga-Punktspiels (linkes Mittelfeld) am Sonntag um 10.45 Uhr beim SC Condor aufzutauchen.

Mit weiteren Neuzugängen wurden die Halstenbeker auch noch nicht so recht glücklich. Torjäger Antonio Ude (FC Elmshorn) und Yannic Akinosoye (SV Lurup) fehlen verletzungsbedingt ebenfalls beim Auftakt, wobei Udes Bluterguss im Knöchel besser zu heilen scheint als befürchtet. Für Marcel Bonewald (TuS Osdorf) könnte die HR-Zeit vorbei sein, noch bevor sie begonnen hat.

"Das Ende ist nah", sagt Manager Hans Jürgen Stammer, nachdem sich der Mittelfeldspieler die letzten drei Wochen nicht mehr blicken ließ. Trainer Thomas Bliemeister will aber noch das Gespräch suchen, bevor er sich für oder gegen eine Weiterbeschäftigung Bonewalds entscheidet.

Mit dem zurzeit noch gesperrten Henning Hermann (SC Egenbüttel), der sich bald nach Australien verabschiedet, plant der Coach frühestens im Dezember. In seinen aktuellen Überlegungen spielt auch Miguel da Costa (Teutonia 05) wegen dessen bevorstehenden Portugal-Urlaubs noch keine Rolle. Jonas Schmerberg (FC Elmshorn) und Frithjof Peters (SV Blankenese) erwiesen sich in der Landesliga als höchst solide, müssen sich aber zunächst hinten anstellen.

Volles Vertrauen genießt schon der mit Manager Stammer geschäftlich verbundene Sören Warnick (34), der seine Laufbahn nach zwei Jahren bei Altona 93 nun am Jacob-Thode-Platz ausklingen lassen möchte. Der Routinier ist die Führungspersönlichkeit, die HR nach dem Ausscheiden von Florian Pries (ebenso wie Steffen Reimers zum VfL 93) und Tim Vollmer (mit Christian Dirksen und Maik Grabow zum SV Rugenbergen) für den hinteren Bereich suchte.

Und dann hatten die Halstenbeker möglicherweise Glück, dass ihnen der als Spielervermittler tätige Trainersohn Thies Bliemeister gegen Ende der Vorbereitung noch den bei Niedersachsen-Liga-Absteiger VfL Maschen unglücklichen Yasar Sahin (19) vorbeischickte. Schon im Pokalspiel beim Hetlinger MTV hatte Sahin als Torschütze eine erste Duftmarke gesetzt, um zum 4:0 (0:0) im letzten Test gegen die HSV-Dritte (Landesliga) gar zwei Treffer beizusteuern. "Er ist wendig und hat Ellenbogen", freute sich Stammer über den vorerst letzten Neuen, auf dessen Position Thomas Bliemeister zurzeit aber noch Ali Arslan "leicht vorn" sieht.

Daniel Stars und Rohparwar trugen mit weiteren Torerfolgen dazu bei, dass die Halstenbeker Mannschaft nun gedämpft optimistisch in die neue Saison schreiten. Der Anpfiff ihrer Heimspiele, das erste am 9. August gegen Altona 93, ertönt jeweils um 14 Uhr. Die Fans sollen sich nicht zwischen HR und den Fernsehübertragungen der Bundesligaspiele um 17 Uhr entscheiden müssen.

Das Aufgebot der SV HR

Tor: Tim Langner, Dennis Schultz.

Abwehr: Yannic Akinyosoye, Gerrit Diederichsen, Robert Hermanowicz, Nico Marquardt, Fabian Rußbüldt, Jonas Schmerberg, Sören Warnick.

Mittelfeld: Marcel Bonewald, Miguel da Costa, Benjamin Eta, Henning Hermann, Marco Kebbe, Frithjof Peters, Sascha Richert, Daniel Stars, Oliver Wroblewsky.

Angriff: Ali Arslan, Yannick Bräuer, Sascha Kremer, Rohollah Rohparwar, Yasar Sahin, Antonio Ude.