Das Wiedersehen mit den früheren Elmshorner Trainern Jörn Meier und Stefan Roth, die jetzt bei den Lübeck Seals unter Vertrag stehen, hatten sich die Football-Anhänger im Kreis Pinneberg gewiss anders vorgestellt.

Elmshorn - Vor mehr als 500 Zuschauern im Krückaustadion wurden die heimischen Fighting Pirates beim 28:29 (7:7, 7:6, 7:0, 7:16) im letzten Quarter noch abgefangen und fielen in der Tabelle der Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg hinter die Gäste aus der Hansestadt auf Platz drei zurück.

Zugleich setzten sich die "Freibeuter", die nun wie die Seals je zwei Siege und Niederlagen bilanzieren, in Sachen umgehende Rückkehr in die Regionalliga Nord vor dem Rückspiel am 27. Juni gehörig unter Druck. "Wir müssen in Lübeck mit mindestens zwei Zählern Differenz gewinnen, da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich herangezogen wird", weiß Pirates-Pressesprecherin Bettina Büll.

Diese Bredouille hätten sich die Elmshorner ersparen können, wenn die Defense ähnlich effizient agiert hätte wie die Angriffsformationen. So gelang Isaac Owusu Ntiamoah gleich im ersten Versuch ein Touchdown, dem Kicker Olaf Mai gewohnt treffsicher den Zusatzpunkt zum 7:0 folgen ließ. Die Antwort der Lübecker ließ nicht lange auf sich warten: Ein langer Lauf in die Elmshorner Endzone plus PAT (Point after Touchdown) sorgten für den Ausgleich. Im zweiten Viertel dann fast dasselbe Spiel: Touchdown durch Felix Doege, Erhöhung durch Mai, Eindringen ins Elmshorner "Allerheilige", dem aber ein Fehlschuss des Lübecker Kickers folgte.

Die 14:13-Halbzeitführung bauten die Elmshorner im dritten Viertel dank Touchdown von Björn Moescher auf Pass von Axel Roemersma sowie Extrapunkt von Mai auf 21:13 aus, aber dann, so Bettina Büll, "kam das vierte Quarter". In diesem punktete zwar das Heimteam durch Dennis Wetzke, wiederum nach Zuspiel des starken Roemersma, sowie Mai, doch bei den Seals war nun Allrounder Patrick Wischnewski nicht mehr zu halten: Zweimal holten die Gäste nach Touchdowns je zwei Zusatzpunkte (Two-Point-Conversion) und drehten die Partie auch, weil der letzte Elmshorner Fieldgoal-Versuch geblockt wurde.

"Wir haben uns heute selbst geschlagen", befand Pirates-Offensivcoach Curtis Cooper - ein Grund mehr für sein Team, es in Lübeck besser zu machen. (fwi)