Zeven, Dessau, Kassel - Marina Hilschenz ist in den vergangenen Tagen viel unterwegs gewesen, um bei Sportfesten zu starten, die eines garantieren: schnelle Rennen. Anders läuft es nun aber bei den Hamburger Meisterschaften, die am Wochenende in der Jahnkampfbahn stattfinden.

Wedel/Pinneberg - Gemeldet ist Marina Hilschenz auch dort, am Sonnabend finden die 5000 Meter statt. "Doch ob sie durchläuft, wird sich zeigen", sagt Trainer Bernd Smrcka.

So laboriert die Mittelstreckenläuferin der LG Wedel-Pinneberg immer noch an einer leichten Erkältung. Daran, dass sie antritt, hat der Coach indes keine Zweifel. Schließlich soll sie Tempo machen für ihre Teamgefährtin Mareike Ressing, die das nachholen will, was sie beim Himmelfahrtsportfest in Pinneberg noch um etwas mehr als sieben Sekunden verpasst hat: die Norm von 17:20 Minuten für die deutschen Meisterschaften in Ulm Anfang Juli zu laufen. "Mal sehen, wie ihre Tagesform ist und was das Wetter macht", sagt Smrcka weiter, der vor allem wegen des zuletzt starken Windes Bedenken hat.

Ähnliches gilt für Markus Münch, der sich, obwohl nahezu konkurrenzlos, für das Diskuswerfen angemeldet hat. Wind von vorne würde die Chance auf eine gute Weite erhöhen, starker Rückenwind könnte dagegen genau das Gegenteil bewirken. "Allerdings wirft Markus aus dem vollen Training heraus, wir haben uns nicht speziell auf die Titelkämpfe vorbereitet", dämpft Trainerin Sigrun Soukup allzu große Erwartungen.

Eine Woche später könnte das schon ganz anders aussehen, denn der 22-Jährige steht auf der Warteliste für das Internationale Stadionfest (ISTAF) in Berlin. "Das wäre ein Höhepunkt. Da sind dann 50 000 Zuschauer im Stadion und man wird auf der Videowand vorgestellt. Sollte Markus dort starten dürfen, wären das alles Erfahrungswerte, die er sammeln kann." Und die wären für den LG-Athleten nur von Vorteil, sollte er tatsächlich für die Weltmeisterschaft nominiert werden, die zwei Monate später ebenfalls im Olympiastadion ausgetragen wird. (ti)