“Ich kann ja den Messi mitbringen“, sagte Olaf Ohrt, als er gleich nach dem Abpfiff gemeinsam mit Freundin Stefanie in sein lange geplantes, verlängertes Wochenende nach Barcelona aufbrach.

Rellingen - Da klang der Mann, der beim 1:2 (0:0) gegen Buchholz 08 erstmals die Geschicke der Fußballer des SC Egenbüttel an der Seitenlinie mit bestimmte, noch humorvoll.

Ernster wird sein Tonfall, wenn er über das gemeinsam mit Trainer-Partner Holger Podein entwickelte Zukunftskonzept bei Oberliga-Absteiger spricht. "Die Buchholzer haben sich als homogene Einheit präsentiert, wir über weitere Strecken der Partie nicht. Das kommt eben dabei heraus, wenn erste und zweite Mannschaft gemeinsam trainieren. Bei uns gibt es deshalb jetzt wieder zwei Trainingsgemeinschaften", kündigte Ohrt an.

Und dann verwunderte ihn noch der körperliche Zustande einiger Akteure, die sich gegen Ende der Partie von Krämpfen geschüttelt am Boden wanden. Das wird nächste Serie wohl nicht mehr passieren, nachdem sich Ohrt als Manager des VfL 93 in der Aufstiegssaison 2005/2006 beim damaligen Trainer Bernd Hollerbach (zurzeit Co-Trainer des deutschen Meisters VfL Wolfsburg) vieles abschaute.

Was ihm imponierte, war die Bereitschaft der Rellinger Mannschaft, sich trotz körperlicher Probleme gegen den 0:2-Rückstand nach Toren von Baris Tuncay (48.) und Torben Meyer (51.) anzustemmen. Nach dem 1:2 von Jan Fritz, der eine Flanke von Knud Meyer artistisch vollstreckte (88.), lag bei Großchancen für Dennis von Bastian und Philip Dierks sogar noch der Ausgleich in der Luft. Letztlich aber ging Norbert Schroeder gar nicht mehr auf die 90 Minuten ein, als er hinterher in einem extra zwischen den Sportplätzen errichteten Zelt nicht weniger als 18 Spieler verabschiedete.

Augenzwinkernd brachte der Vereinspräsident noch 18 T-Shirts mit dem Aufdruck "Egenbütteler Jung" an den Mann. Bei Freibier, Wurstspezialitäten vom Grill und von den Spielerfrauen angerichteten Salaten scheuten sich die treuen Spieler nicht, die Qualitäten und Eigenarten der scheidenden zu besingen.

"Unsere Gemeinschaft hat funktioniert", betonte Pressesprecher Claus Hinz beim Saisonfazit. Dass es nicht zum Klassenerhalt reichte, konnte angesichts der Stärke der Oberliga nicht verwundern. Aus ihren Erfahrungen, guten wie schlechten, gehen die nun von einem ehrgeizigen Trainerduo angeführten Rellinger gestärkt hervor. (wh)