Was kommt da nur wieder auf die Tennisspieler zu? Die Umstellung auf die Viererteams haben viele Klubs gerade abgeschlossen und nun das: der Match-Tiebreak (MTB).

Pinneberg - Der dritte Satz sowohl im Einzel als auch im Doppel wird nicht mehr ausgespielt, sondern als MTB bis zehn Punkte gespielt. Man stelle sich mal ein Fußballspiel vor, das nach 45 Minuten beim Stande von 1:1 beendet wird, um dann die Schützen an den Elfmeterpunkt zu bitten. Undenkbar für jeden Aktiven oder Fan.

Aber nicht für den Deutschen Tennisbund (DTB), der diese Neuerung bereits in der Herren-Bundesliga, den Regionalligen und in einigen Landesverbänden eingeführt hat und den Matchtiebreak jetzt für alle Altersklassen ab 40 festlegen will. Doch der Unmut ist groß. "Ich kann da auch für meine Jungs sprechen. Wir lehnen die Einführung ab", spricht Herren-40-Spieler Sönke Seiler vom Pinneberger TC vielen aus der Seele. "Mit einem guten Satz und fünf Minuten Glück in einer Partie wird ein ganzes Medenspiel auf den Kopf gestellt", ärgert sich auch Barmstedts Reinhard Schiewe, der den MTB bereits von vielen Turnieren her kennt. "So richtig will den keiner", fügt der Herren-50-Regionalligaakteur der TG Barmstedt hinzu, der als Vielspieler unter den Tennisassen natürlich herumkommt und viele Meinungen gehört hat.

Auch beim TSV Holm kämpft Sportwartin Sabine Wenk hinter den Kulissen, um die Aussagen ihrer Mannschaften zu bekommen. "Viel Zeit bleibt mir nicht, denn der Verband hat uns nur bis Anfang Juni Zeit gegeben." Für einen Holmer ist es aber schon klar. "Wenn der Match-Tiebreak kommt, dann packe ich mein Paar Tennisschuhe in einen Karton, schicke ihn nach Kiel und erkläre den Rücktritt", sagt Herren-40-Akteur Marc Matthießen etwas süffisant.

Bleibt zu hoffen, dass die Meinungsumfrage das richtige Ergebnis bringt und der Tennisverband Schleswig-Holstein die richtigen Worte beim Tennis-Dachverband finden wird. Bei Umfragen in Hamburger Klubs brachte eine solche Abstimmung übrigens eine leichte Mehrheit für den MTB. (tb)