Olufemi Atibioke wird Zweiter auf ungewohnter 800-Meter-Strecke, Christin Liedtke versucht sich über 5000 Meter - Platz drei.

Pinneberg

Wenn es etwas gibt, was Olufemi Atibioke nicht mag, dann ist es, die 800 Meter zu laufen. Schließlich ist der 16-Jährige der LG Wedel-Pinneberg Sprinter. Vor allem die 400 Meter liegen ihm, da war er vergangenes Jahr richtig schnell unterwegs. Aber die doppelte Distanz? Nicht seine Sache, gab er zu. Dass er sich dennoch beim Himmelfahrtsportfest im Stadion An der Raa aufgemacht hat, zwei Runden am Stück zu laufen, war dem Wunsch geschuldet, "die Gewissheit zu haben, dass es noch geht".

Er hat auch keine einfache Zeit hinter sich. In den vergangenen Monaten hat ihn ein Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel ausgebremst. Nun folgte ein 800-Meter-Lauf als Härtetest. Entsprechend nervös sei er denn auch gewesen, sagte Atibioke, dem von Trainer Bernd Smrcka Risiko verordnet worden war: "Ich sollte 56 Sekunden über 400 Meter angehen, das hat auch gut geklappt." Das Ziel erreichte er in der Zeit von 1:59,49 Minuten als Zweiter. Nun will Atibioke sich wieder auf die 400 Meter konzentrieren - mit dem erklärten Ziel, sich für die DM (7. bis 9. August) in Rhede zu qualifizieren.

Dorthin könnte auch der Weg von Christin Liedtke führen. Vorausgesetzt, sie hat nach ihrem ersten Bahnlauf für die LG Wedel-Pinneberg Geschmack daran gefunden, im Stadion ihre Runden zu drehen. Über 5000 Meter wurden für die 15-Jährige 17:45,39 Minuten gestoppt (Platz drei), damit zählt sie bei der weiblichen B-Jugend derzeit zu den besten Athletinnen hierzulande. In Rhede indes sind die 3000 Meter die längste ausgeschriebene Distanz - und die Norm von 10:50,20 Minuten muss Christin Liedtke erst noch laufen. Fragt sich nur, wann. "Ich möchte weiter Volksläufe mit meiner Familie machen", sagte sie. Und Vater Rainer Liedtke machte keinen Hehl daraus, dass er die Zukunft seiner Tochter weiter auf der Straße sieht. "Sie ist bei Volksläufen groß geworden." Da hat Christin Liedtke in den vergangenen Jahren beachtliche Erfolge gefeiert, aber da sie seit drei Jahren über zehn Kilometer regelmäßig 37 Minuten laufe, wie Rainer Liedtke sagte, habe es zwei Möglichkeiten gegeben: "Entweder mehr Kilometer oder auf die Bahn." Und weil er da nicht so die Ahnung habe", arbeitet das Duo nun mit Bernd Smrcka zusammen. Der LG-Coach hat schon einige Athleten in die nationale Spitze geführt.

Marina Hilschenz etwa, die siegte und mit 16:50,49 Minuten über 5000 Meter die Norm für die DM in Ulm (4./5. Juli) klar unterbot. "Das war für den Auftakt gut. In Ulm sollten dann 16:30 möglich sein", stellte Smrcka fest. Die zweitplazierte Mareike Ressing verpasste mit ihrer Zeit von 17:27,16 Minuten die geforderte Qualifikationsleistung dagegen um etwas mehr als sieben Sekunden. Doch gerade ihr zollte der Trainer ein Lob: "Sie ist 39 Jahre alt, hat zwei kleine Kinder und bekommt kaum Schlaf. Da ist so eine Zeit schon Weltklasse."

Weitere Ergebnisse, Männer, 5000 Meter: 1. Hannes Hettfleisch (LG WP) 16:03,99 Minuten, 2. Klaus Prieske (LG WP) 16:23,36; Frauen, 1500: 1. Svenja Meyer (LG WP) 4:52,60 Min.; Stabhoch: 1. Jasmine Bennöhr (HTS) 3,30 Meter; Dreisprung: 1. Anne Scholl (LG WP) 11,41 Meter, A-Jugend, 1500 m: 1. Tobias Nowigk (HTS) 4:05,04 Min., B-Jugend, 1500 m : 1. Jon Mewes (LG WP) 4:32,88 Min., Schüler A, 1000 m : 1. Lennart Kalytta (LG WP) 2:56,66 Min.).