Der HR-Verteidiger trifft am Sonntag im Abstiegsduell auf seinen zukünftigen Verein. Einem der beiden Teams könnte er also schaden.

Halstenbek/Rellingen

Ein mickriger Zähler im Heimtreffen am Sonntag um 15 Uhr gegen den Viertletzten VfL 93 (30 Punkte) fehlt den Oberliga-Fußballern der SV Halstenbek-Rellingen (37 Punkte) zum Klassenerhalt. Doch in der Haut von HR-Verteidiger Steffen Reimers möchte man in diesen gewiss hoch interessanten 90 Minuten nicht stecken.

Es geht nicht darum, dass der 23 Jahre alte Reimers wegen seines bevorstehenden Wechsels zum VfL 93 mit einer guten Leistung der eigenen Zukunft im Wege stehen könnte. Es geht auch nicht darum, dass ihm irgendeiner bei HR misstraut. "Auf Steffen ist Verlass", betont zum Beispiel Manager Hans Jürgen Stammer. Was aber ist, wenn Reimers, aus welchem Grund auch immer, ein entscheidendes Gegentor mitverschuldet? Muss man ihn nicht davor bewahren, sich Gerede auszusetzen? Darf Trainer Thomas Bliemeister ihn überhaupt aufstellen? "Ich spreche mit Steffen darüber, wie er die Lage sieht", kündigte der Coach an.

Unter Beobachtung stehen in dieser Partie aber auch Maik Grabow, Christian Dirksen und Tim Vollmer, die zu den größten Sympathisanten von Bliemeisters entlassenem Vorgänger Selcuk Turan (nächste Serie für den VfL 93 tätig), zählen. " Was ist, soll ich die etwa auch noch draußen lassen?", lautet Bliemeisters provokative Gegenfrage. So zeichnet es sich ab, dass er wieder jenen 14 Mann vertraut, die HR in Billstedt (1:0) beinahe schon an das sichere Ufer führten. Kapitän Florian Pries (schwere Fußprellung), der sich am Saisonende ebenfalls (zum TSV Uetersen oder der SV Lieth?) verabschiedet, kommt nur für die Bank infrage.

Von Interesse, vor allem für den VfL 93, ist das Gastspiel von Absteiger SC Egenbüttel am Freitag um 19.30 Uhr beim Fünfletzten SC Concordia (33 Punkte). "Wir wollen die Saison ordentlich über die Bühne bringen", versprach SCE-Kapitän Hossein Zolfaghari, der nach einmal Pause (private Gründe) wieder dabei ist.

Aufbruchstimmung herrscht am Moorweg, nachdem sich die zukünftigen Trainer Holger Podein und Olaf Ohrt am Dienstag der Mannschaft vorgestellt hatten und mit klaren Worten auf Zustimmung stießen. Dass sie für das Mittelfeld den früheren Regionalligaspieler Björn Hartmann (1. SC Norderstedt), der wegen seines Jura-Studiums beim SC Poppenbüttel kürzer trat, und Oberligaspieler Maik Fischer (Eintracht Norderstedt) mitbringen, löste helle Begeisterung aus. Weitere Neue sind Nils Kaland (TSV Wedel), Danny Peters (TuS Appen) und Jaime Ramirez (SV Rugenbergen).