Wedel behält die Führung, aber der FCE scheint das leichtere Restprogramm zu haben.

Ein heiseres "Ja" aus dem Mund von Bernd Bressem beim Abpfiff von Schiedsrichter Dirk Hamerich (Eimsbütteler TV) war deutlich zu vernehmen. Die Landesliga-Fußballer des FC Elmshorn und ihr Trainer gehen davon aus, dass ihnen mit dem 1:1 (1:1) im direkten Vergleich mehr gedient ist als dem einen Punkt besseren Tabellenführer TSV Wedel. Morgen um 19 Uhr auswärts die SV Blankenese, die HSV-Dritte, der SC Nienstedten und Germania Schnelsen, das sind die restlichen Gegner des Tabellenzweiten. Der TSV Wedel erwartet am Mittwoch um 18.30 Uhr den VfL Pinneberg und misst sich anschließend mit dem SV Rugenbergen, dem FC Süderelbe und dem TuS Holstein - das etwas schwere Programm? Wedels Trainer Peter Nogly sieht das nicht so: "Es sind alles Mannschaften, gegen die wir die Konzentration hoch halten müssen. Ein Nachteil ist das nicht."

Am schönsten war, dass sich die Rivalen versöhnlich die Hände reichten. Nach dem Elmshorner 4:3 im Hinspiel hatten sie noch böse Blicke und Handgreiflichkeiten ausgetauscht. Als sich die Akteure in der 52. Minute nach einem Elmshorner Foul einmal allesamt echauffierten, löste der Unparteiische die Rudelbildung mit Gelben Karten für Marc Rosin (FCE) und Rafat Waseq (TSV) auf.

Gute Laune unter den 500 Besuchern verbreitete sogleich Stadionspecher Dieter Lietz, der Bernd Bressems Gattin Sandra - gebürtige Wedelerin - scherzhaft als FCE-Trainerin begrüßte und Linienrichter Hans-Jürgen Hamerich als Nachwuchs von Schiedsrichter Dirk Hamerich vorstellte. Dabei ist Hans-Jürgen doch der Vater und nicht umgekehrt. Dann aber gefror dem Mann am Mikrofon das Lachen im Gesicht, nämlich gleich in der ersten Minute, als Antonio Ude nach Steilpass von Veton Hajrizi mit gewohnter Eiseskälte das 1:0 der Elmshorner erzielte. Das war das letzte, was den Wedelern passieren durfte, ein Rückstand bei 27 Grad Celsius.

In der 22. Minute aber galt Peter Noglys Jubel Roman Kirschstein, der das 0:1 mit einem Stockfehler und anschließendem Pressschlag verschuldet hatte. Gegen Kirschsteins Kopfball nach Flanke von Jaques Rodrigues de Oliveira hatte FCE-Torwart Sascha Bledtke keine Abwehrmöglichkeit. "Tor von der Nummer 21 in der 21. Minute", rief Dieter Lietz ins Mikrofon, weil es so schön stimmig klang. Als der Stadionsprecher dann auch noch herzlich Bürgermeister Nils Schmidt im Stadion willkommen hieß, hatte sich seine Arbeit fast schon erledigt. Lietz musste nur noch sechs Wechsel verkünden, zum Beispiel die Hereinnahme von Kristof Meesenburg, der wegen eines geschäftlichen Termins in Dortmund erst 20 Minuten nach Spielbeginn eingetroffen war und nur die letzten 20 anstelle des nahezu "unsichtbaren" Vahdet Calmac mitwirkte.