Barmstedt. Der in Niebüll lebende Bildhauer Michael Jastram stellt seine Werke in Barmstedt aus. Vorschau auf den Skulpturenpark zu Pfingsten.

Eine erste künstlerische Kostprobe auf den Skulpturenpark zu Pfingsten (19./20. Mai) auf der Rantzauer Schlossinsel gewährt die neue Ausstellung „Unterwegs“ im Galerie-Atelier III im ehemaligen Gerichtsschreibehaus. Der Bildhauer Michael Jastram zeigt dort seine fein ausgearbeiteten Bronzefiguren, die sich vor allem mit dem Reisen und der Mobilität beschäftigen.

„Als ich noch in Berlin wohnte, waren es vornehmlich Wagen aller Art, die ich gefertigt habe. Jetzt sind es eher Boote“, sagt der Künstler, der vor fünf Jahren aus der Hauptstadt nach Niebüll an der Nordsee umgezogen ist. Die Nähe zum Meer und die Ruhe kämen seiner Schaffenskraft sehr zu Gute, sagt Jastram, der schon einmal vor sieben Jahren seine Arbeiten auf der Schlossinsel präsentiert hat.

Schlossinsel Rantzau: Mobile Leben der USA hat Künstler bei Arbeit inspiriert

„Die Idee, das Thema Mobilität in meine künstlerische Arbeit einfließen zu lassen, entstand auf einem Rückflug nach einem längeren Aufenthalt in Kalifornien“, berichtet der international renommierte Bildhauer. Dass die US-Amerikaner oft mit ihrem Hab und Gut quer durch die Vereinigten Staate unterwegs seien, „hatte einiges an Nachdenklichkeit bei mir bewegt.“

Jahrhundertelang bestimmte das Pferd den Bewegungsraum des Menschen, erklärt Künstler Michael Jastram seine Faszination für dieses Sujet.
Jahrhundertelang bestimmte das Pferd den Bewegungsraum des Menschen, erklärt Künstler Michael Jastram seine Faszination für dieses Sujet. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

So fasziniere es ihn, Objekte, die eigentlich einen festen Platz haben, in Bewegung zu bringen. So kreiert er gern Ross und Reiter, ganze Wagentransporte oder Fährmänner, die mit ihren Booten irgendwohin zu treiben scheinen, aus Bronzematerial.

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„Ohne das Pferd wäre der Bewegungsraum des Menschen eingeschränkt“, erklärt Jastram dieses Faible. Nur mit Hilfe dieser Lasttiere konnte sich der Mensch über viele Jahrhunderte hinweg ganz neue Territorien erobern, erklärt der Bildhauer. „Es gibt keinen Stillstand, alles ist in Bewegung.“

Der Bildhauer Michael Jastram fertigt seine Figuren am liebsten aus Bronze

Sein Material ist das Metall, erklärt Jastram. Das sei für ihn gut formbar und mache seine Kunst erlebbar, ist er davon überzeugt. Jedes Kunstwerk werde zunächst mit einem Drahtgestell und aus Gips hergestellt, bevor es dann in Bronze gegossen wird. Zudem fertige er jeweils großformatige Zeichnungen von verschiedenen Versionen dieses Prozesses an, die ebenfalls in Barmstedt ausgestellt sind.

Galeristin Karin Weißenbacher präsentiert bereits zum zweiten Mal die eigentümlichen Bronzefiguren des Künstlers Michael Jastram auf der Rantzauer Schlossinsel.
Galeristin Karin Weißenbacher präsentiert bereits zum zweiten Mal die eigentümlichen Bronzefiguren des Künstlers Michael Jastram auf der Rantzauer Schlossinsel. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Galeristin Karin Weißenbacher freut sich, dass Jastram seine zum Teil surreal wirkenden Bronzefiguren erstmals in einer Einzelausstellung auf der Schlossinsel zeigt. „Es sind fein abstrahierte Darstellungen mit zerklüfteten Oberflächen, die ihre Bearbeitungsspuren tragen und eine eigentümliche Stimmung erzeugen. Es ist zeitlose Kunst.“

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Juni zu sehen - auch während des Skulpturenparks zu Pfingsten

Die Ausstellung „Unterwegs“ mit den Werken des Bildhauers Michael Jastram ist noch bis zum 30.Juni im Galerie-Atelier III auf der Rantzauer Schlossinsel in Barmstedt, Rantzau 11, zu sehen. Das Atelier ist dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie am Wochenende von 12 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.