Klein Offenseth-Sparrieshoop. Drei Riesenschlagen sollen vermittelt werden und seien sogar für Anfänger geeignet. Hohe Kosten zwingen Wildtierstation zum Handeln.

Das Wildtier- und Artenschutzzentrum Klein Offenseth-Sparrieshoop hat ein Problem - und deshab gerade ein eher ungewöhnliches Angebot. Und zwar für Reptilien-Fans. Drei Würgeschlangen, zwei Königs- und eine Teppichpython, die dort gepflegt werden, sollen ein neues Zuhause finden. Pythons zählen zu den Riesenschlangen, sind nicht giftig und seien sogar für Anfänger geeignet.

Die Stationsverantwortlichen möchten die drei Schlangen nun in vertrauensvolle Hände abgeben. Aktuell seien zwei „Köpis“ in Pflege. Während die Kleinste nur etwa einen Meter lang ist, erreicht die größte Köpi 1,40 Meter, heißt es in einem Posting im sozialen Netzwerk Facebook. Das größte Exemplar ist allerdings „Fussel“, der Teppichpython, mit einer Körperlänge von 1,8 Metern. Alle drei Schlangen hätten ein sehr ruhiges Gemüt und ließen sich daher sehr problemlos händeln.

Königspythons im Kreis Pinneberg – normalerweise sind sie in Afrika zu Hause

Das Angebot richtet sich dabei ausdrücklich auch an Anfänger, meint Stationsleiter Christian Erdmann: „Es sind dankbare Haustiere, die sich zum Beispiel einfach mit toten Mäusen ernähren lassen.“ Diese können tiefgefroren in Tiernahrungsgeschäften gekauft werden.

Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrieshoop: Der Königspython soll in ein privates Terrarium vermittelt werden. Das weibliche Tier heißt Andrea.
Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrieshoop: Der Königspython soll in ein privates Terrarium vermittelt werden. Das weibliche Tier heißt Andrea. © Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrieshoop | Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrieshoop

Seit fünf Jahren werden die Schlangen in der Station gepflegt. Die ungiftigen Königsphytons können zwar auch zubeißen, praktisch ist es bei diesen Exemplaren namens Andrea und Claudia im Wildtierzentrum des Kreises Pinneberg noch nie vorgekommen. Auch „Fussel“ sei friedlich.

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„Auch wenn sie eher Bodenbewohner sind, klettern sie auch gerne mal auf höhere Äste und genießen die Wärme von oben“, erklären die Experten auf Facebook. Das Terrarium sollte mindestens 1,20 Meter Länge haben, für „Fussel“ darf es gern etwas mehr Platz sein. Die Königspythons mögen eine Temperatur von circa 28 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Haut sollte zudem regelmäßig mit warmem Wasser besprüht werden.

Wildtierzentrum: Die Schlangen hingen in einem Leinenbeutel am Tor

Die hohen Energiekosten seien nun ebenfalls ein Grund, die Schlangen aus der Station, die komplett auf Spendengeld angewiesen ist, nun abzugeben. „Vor fünf Jahren hingen sie in einem Leinenbeutel an unserem Tor“, erinnert Erdmann sich. Darüber war die Freude sogar noch groß, weil Schlangen sonst lieber unvernünftigerweise auch einfach in der Feldmark ausgesetzt werden würden.

Wer ernsthaftes Interesse hat, eine oder mehreren dieser Würgeschlangen kostenlos mit nach Hause zu nehmen, kann sich per E-Mail an info@wildtier-und-artenschutzzentrum.de wenden. „Wir stehen auch immer mit Rat und Tat zur Seite. Und wenn jemand letztlich doch nicht damit klarkommen sollte, nehmen wir sie auch zurück“, sagt der Stationschef, der mit seinem Team ehrenamtlich Tiere in Not versorgt. In freier Wildbahn sind Königspythons hauptsächlich in tropischen Gefilden West- und Zentralafrikas zu Hause.

Das Spendenkonto der Wildtierstation bei der GLS Bank: IBAN DE83 4306 0967 1285 2016 00, BIC GENODEM1GLS, Inhaberin: Wildtier- und Artenschutzzentrum