Barmstedt. Der neue Pächter Armin Taebi muss erst einmal renovieren. Was er alles vorhat, und wann es am Rantzauer See wieder losgeht.

Das besonders idyllisch gelegene Schlossgefängnis-Galeriecafé am Rantzauer See hat einen neuen Pächter. Die Stadt Barmstedt hat jetzt mit dem erfahrenen Gastronomen Armin Taebi einen Pachtvertrag für zunächst fünf Jahre geschlossen, der zweimal auf bis zu 15 Jahre verlängert werden kann. Es soll ein Café mit Restaurantspeisen werden, kündigt Taebi an.

„Wir werden daraus ein schnuckeliges kleines nettes Restaurant machen, in dem sich unsere Gäste wohlfühlen werden.“ Der historische Charakter des fast 200 Jahre alten Gebäudes soll voll erhalten bleiben. Wegen der aufwendigen Umbau- und Sanierungsarbeiten wird es aber erst zum 1. Januar nächsten Jahres offiziell eröffnen können, bittet Taebi um Verständnis.

Gastro am Rantzauer See gerettet: Schlossgefängnis-Café in Barmstedt öffnet wieder

So muss die Stadt noch die sanitären Anlagern und sämtlichen elektrischen Leitungen in dem historischen und denkmalgeschützten Gemäuer von 1836 erneuern. Die Fenster seien bereits für mögliche Notausgänge hergerichtet worden, erklärt Bürgermeisterin Heike Döpke. Veränderungen an der Außenfassade sind aus Gründen des Denkmalschutzes nicht erlaubt. Malerarbeiten seien noch fällig.

„Ich bin froh, dass wir das Schlossgefängnis-Galeriecafé mit Herrn Taebi wieder verpachten konnten. Er hat sehr gute Ideen“, sagt die Verwaltungschefin. Das Café ist seit Ende November geschlossen, weil sich die vorherige Pächterin Karin Herbst zurückgezogen hatte. Die Stadt Barmstedt hatte zum Jahresende den Betrieb ausgeschrieben und vier Bewerber eingeladen, ihre Konzepte vorzustellen. Die Politik hat sich dann für Taebi entschieden.

Rantzauer See: Neuer Pächter muss kräftig investieren

Auch der neue Pächter muss reichlich investieren. Zurzeit sind alle Räume vollkommen leer. Es steht dort kein Tisch, kein Stuhl, kein Kühlschrank. Die Küche ist ausgebaut. So wird Taebi eine neue Küche und eine neue Einrichtung einbauen und dabei wohl eine sechsstellige Summe investieren. „Ich bin für alles zuständig, was den Betrieb ausmacht“, sagt der erfahrene Gastronom, der in London gelernt und anschließend in mehreren Hotels in Süd- und Norddeutschland gearbeitet hat, bevor er sich in Hamburg mit einem Cateringservice selbstständig machte.

Zehn Jahre hat er den Peiner Hof am Golfplatz in Prisdorf geführt, und seit etwa zehn Jahren betreibt er recht erfolgreich das Steakhaus Gitana in Appen. Die Einrichtung am Rantzauer See werde zum historischen Gebäude passen.

Schlossgefängnis-Café: Armin Taebi will zunächst selber kochen

Das Appener Restaurant werde er neben dem baldigen Schmuckstück in Barmstedt weiterbetreiben, erklärt Taebi. Er werde sich dabei mit seinem Sohn Arvin (20) ablösen, der jetzt auch in die Gastronomie einsteige. „Am Anfang werde ich aber in Barmstedt selber kochen“, erklärt Taebi Senior. „Ich will hier in aller Ruhe langsam anfangen und möchte auch nicht die hohen Erwartungen der Barmstedter Bevölkerung enttäuschen, die sehr an diesem Café hängt“, sagt er. Das werde auch etwas Zeit und Geduld brauchen, weiß Taebi.

So werden auf der Speisekarte überwiegend norddeutsche Gerichte zu finden sein. Es werde Schnitzel, Labskaus, diverse Braten und Sauerfleisch geben. Darüber hinaus seien saisonale Gerichte wie Spargelessen und Themenabende wie „italienische Wochen“ oder „Barmstedter Nächte“ geplant, erklärt der Gastronom. Pasta-Gerichte, verschiedene Fischsorten und eine große Auswahl an vegetarischen Speisen würden auch angeboten.

Schlossgefängnis-Café: Auch einen „Wellness-Teller de“ wird es geben

„Ich werde hier auch einen ,Wellness-Teller de luxe’ anbieten“, sagt er und meint damit eine „echte Barmstedter Currywurst“. Der Mann sprüht nur so vor neuen Ideen. Bis zu sechs zusätzliche Mitarbeitende sollen für das neue Restaurant in Barmstedt eingestellt werden. Im Sommer an sechs Tagen und im Winter an mindestens vier Tagen soll geöffnet sein.

In diesem Sommer wolle er übergangsweise einen kleinen Cafébetrieb anbieten, wenn das Wetter entsprechend gut sei. Dazu werde dann die Terrasse am See geöffnet sein. Auch eine Beköstigung von Tagesgästen draußen an der Brücke zur Schlossinsel sei denkbar. Wie bisher auch, sollen sich im Schlossgefängnis und auf der großen Terrasse Brautpaare das Jawort geben können. Das kenne er noch aus Prisdorf, wo er vor etwa 20 Jahren die erste Hochzeitsmesse im Kreis Pinneberg angeboten hat.

Der eingeführte Name Schlossgefängnis-Galeriecafé bleibe natürlich bestehen („Es gibt nichts Vergleichbares in der Region“) versichert der neue Pächter und kündigt an: „Wir kommen mit guter Laune nach Barmstedt.“