Hamburger Symphoniker präsentieren am 9. und 10. Januar im Forum Schenefeld und im Saalbau Elmshorn Musik von Strauss

Schenefeld/Elmshorn . Die Hamburger Symphoniker zählen neben dem NDR-Sinfonieorchester und den Philharmonikern zu den drei großen Profiorchestern der Hansestadt. Ihr musikalisches Zuhause ist die Laeiszhalle, bedeutende Solisten wie der Sänger Plácido Domingo und Violinenstar Christian Tetzlaff traten schon mit ihnen auf. Anfang des kommenden Jahres wird das Orchester gleich zweimal den Kreis Pinneberg beehren. Am 9. Januar stehen die Musiker im Mittelpunkt einer Neujahrsgala im Forum Schenefeld, einen Tag später gastieren sie mit identischem Programm im Saalbau der Elmshorner Waldorfschule.

Beide Musikveranstaltungen werden in Kooperation mit der Drostei veranstaltet und zählen zu den mit Kreismitteln unterstützten „Leuchtturmprojekten“ – und damit zu den kulturellen Höhepunkten der Region.

„Zum ersten Mal organisieren wir keinen Kunst- sondern einen Musikleuchtturm“, sagt Stefanie Fricke, die als künstlerische Leiterin der Drostei maßgeblich an Organisation und Programmgestaltung beteiligt ist. „Ziel der Leuchtturmprojekte ist es, Größeres auf die Beine zu stellen, als einzelne Kulturanbieter es können“, so Fricke.

„Für die Konzerte in Schenefeld und Elmshorn haben wir Stücke ausgesucht, die Champagnerlaune verbreiten“, sagt Fricke. Vor allem Werke des Komponisten Johann Strauss sind geplant – beispielsweise die Ouvertüre aus der Operette „Fledermaus“ und der Walzer „An der schönen blauen Donau“. Auszüge aus dem „Zigeunerbaron“, schwungvolle Arien und Duette sowie weniger bekannte Kompositionen runden die Gala ab. „Die Konzerte werden sich zwischen Walzerseligkeit und Polkaschmissigkeit bewegen“, erklärt Fricke. An beiden Abenden wird die 44-Jährige moderieren, Stefanos Tsialis dirigiert die 60 Musiker.

Vielversprechend sind laut Fricke auch die Solisten. „Mit der Sopranistin Magdalena Hinterdobler haben wir eine Spezialistin für dieses Genre gewinnen können“, sagt die Drostei-Leiterin. Den Bassbariton Sönke Tams Freier lernte Fricke vor wenigen Monaten persönlich kennen, als der 25-Jährige und seine Kollegen vom A-Capella-Ensemble Quartonal für den Kulturförderpreis des Kreises Pinneberg nominiert wurden. „Herr Tams hat solistisch schon viel gemacht. Seine Zusammenarbeit mit den Hamburger Symphonikern ist allerdings ein Debüt. Tams ist ein toller Sänger“, betont Fricke.

Zu den Hamburger Symphonikern, die sich mit der Eröffnung der Elbphilharmonie in „Residenzorchester der Laeiszhalle“ umbenennen werden, pflegt Fricke ohnehin persönliche Kontakte. Bevor sie im Februar 2012 in der Drostei die künstlerische Leitung übernahm, spielte sie in dem Orchester als Flötistin. Der Gedanke, ihre ehemaligen Kollegen in den Kreis Pinneberg einzuladen, sei ihr während eines Spaziergangs gekommen, erzählt sie. Weil in der Drostei kein ausreichend großer Saal zur Verfügung steht, klopfte sie beim Forum Schenefeld und bei der Waldorfschule an, wo jeweils über etwa 400 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Mit ihrer Anfrage stieß sie auf offene Ohren: „In Elmshorn findet zum zehnten Mal eine Neujahrsgala statt“, sagt Fricke. Durch die Kooperation mit der Drostei sei eine besonders hochkarätige Besetzung der Jubiläumsfeier möglich geworden. Im Forum Schenefeld, das seit einem Streit zwischen Politikern und Kulturschaffenden nicht mehr regelmäßig bespielt wird, könnte die Neujahrsgala wieder einen musikalischen Glanzpunkt setzen. „Gleichzeitig bildet das Konzert im Forum den vielversprechenden Beginn einer Kooperation mit der Stiftung Landdrostei“, kündigt Fricke an.