Kulturverein holt bekannte Kabarettgruppe „Trude träumt von Afrika“ ins Cap Polonio

Schenefeld/Pinneberg. Am 26. Mai 2013 fiel der letzte Vorhang. Der Auftritt der Kabarettgruppe „LaLeLu“ beendete das Engagement des Kulturvereins Schenefeld im Forum der Stadt. Mit den Komödiantinnen von „Trude träumt von Afrika“ wagen die ehrenamtlichen Kulturschaffenden am Sonnabend, 8. November, einen neuen Anlauf. Der Vorhang öffnet sich um 20 Uhr – jedoch nicht etwa in Schenefeld, sondern im Festsaal des Hotels Cap Polonio in Pinneberg.

„Wir finden in Schenefeld keinen geeigneten Veranstaltungsraum“, sagt Heinz Dondera, Vize-Vorsitzender des Vereins. Nachdem sich die Kulturschaffenden mit Politik und Verwaltung im Streit um Zuschüsse und angeblich entwendetes Equipment entzweit hatten, zog sich der Kulturverein aus dem Forum zurück. Die Veranstaltungsstätte soll zukünftig durch die städtische Jubiku GmbH bespielt werden. Zunächst sind einige Veranstaltungen pro Jahr geplant, ein regelmäßiger Spielbetrieb ab Mitte 2016.

Nach dem Verlust des Forums musste der Kulturverein den regelmäßigen Spielbetrieb beenden. „Wir haben uns zunächst auf Veranstaltungen nur für unsere Mitglieder beschränkt“, erläutert Dondera. Ausflüge wie etwa zu Hagenbecks Tierpark oder ein italienischer Abend mit einem Tenor seien auf gute Resonanz gestoßen. Den Plan, wieder hochwertige öffentliche Veranstaltungen anzubieten, habe man nie aufgegeben. „Das Problem sind die Kosten“, so der Vize-Vereinschef.

Das Schenefelder Forum habe der Verein laut Übereinkunft mit der Stadt Schenefeld kostenlos nutzen können. Für alle anderen Stätten, die vom Verein genutzt werden sollen, müsse jetzt Miete gezahlt werden. Das gelte natürlich auch für den Saal des Cap Polonio.

„Wir haben noch etwas Geld in der Kasse. Wenn wir aus der ersten Veranstaltung mit einem Minus rausgehen, fallen wir nicht ins Bodenlose“, so Dondera weiter. Da das Risiko schwer abzuschätzen sei, habe man zunächst nur diese eine Veranstaltung geplant. „Das ist so etwas wie ein Versuchsballon“, sagt der stellvertretende Vorsitzende. Er hoffe auf einen finanziellen Erfolg. In diesem Fall sollen weitere Veranstaltungen folgen.

Mit dem Ensemble von „Trude träumt von Afrika“ setzen die Kulturvereinsmitglieder auf eine eigentlich sichere Bank. Seit 23 Jahren schaffen es die schrillen Hanseatinnen in den modisch grenzwertigen Klamotten immer wieder, ihr Publikum mit ihrer Musik und ihrem Witz zu überraschen. „Best of Wunschkonzert“ heißt ihr neues Programm. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass die Damen ausschließlich ihre eigenen Musikwünsche erfüllen.

Damit der Wunsch von Dondera und Co. nach großem Publikumszuspruch und ausreichenden Einnahmen in Erfüllung geht, wollen die Ehrenamtler jetzt die Werbung für die Veranstaltung intensivieren. So sind jetzt Plakate in der Kreisstadt aufgestellt worden, die auf den Auftritt der „Truden“ hinweisen.

Alle Vereinsmitglieder sind bereits über die erste öffentliche Veranstaltung seit langem informiert worden. Sie allein können den großen Saal des Cap Polonio allerdings nicht füllen. 38 Mitglieder zählt der Verein. „Wir waren immer schon ein kleiner Haufen“, sagt Dondera, der die Mitgliederzahl als stabil bezeichnet. Der größere Part sei stets der Förderverein Forum gewesen, der mit dem Kulturverein eng zusammengearbeitet hat. Der Förderverein hat sich inzwischen aufgelöst. Die Kulturschaffenden aber wollen weitermachen und können sich in Zukunft auch eine engere Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis in Halstenbek vorstellen.

Tickets für „Trude träumt von Afrika“ kosten 19 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr, an der Abendkasse werden 22 Euro fällig. Vorverkaufstellen sind der Bücherwurm in Pinneberg und die Buchhandlung Heymann im Stadtzentrum Schenefeld.