In Wedel ist ein Streit um die Standortfrage für eine neue Notunterkunft eskaliert.

Wedel. Ein Stimmenpatt in der Ratsversammlung verhinderte, dass ein städtisches Grundstück an der Ecke Feldstraße/Rudolf-Breitscheid-Straße für den Bau einer Unterkunft reserviert wird. Das hatten zuvor Planungs- und Sozialausschuss so festgelegt.

Die CDU, die bereits im Fachausschuss den Standort abgelehnt hatte, erhielt im Rat Unterstützung von der Wedeler Sozialen Initiative (WSI). Beide Fraktionen monierten, dass wichtige Fragen noch ungeklärt seien, etwa ob das Grundstück überhaupt bebaut werden dürfe. Die Verwaltung hatte dies bejaht. Die Grünen, SPD, FDP und die Linken sprachen sich für den Standort aus. Einen Antrag der CDU, die Entscheidung um einen Monat zu verschieben und zunächst weitere Fragen zu klären, brachte es ebenfalls wegen der Pattsituation zu keiner Mehrheit.

Wie es nun weitergeht, ist unklar. Die Jungsozialisten (Jusos) als SPD-Nachwuchsorganisation haben sich inzwischen zu Wort gemeldet und die Blockadehaltung insbesondere der CDU scharf kritisiert. Sie fordern „eine Willkommenskultur für alle, auch für Flüchtlinge“. Auch diese hätten das Recht, innenstadtnah zu wohnen und müssten sich nicht als Bürger zweiter Klasse abstempeln lassen, so die Jusos in einer Pressemitteilung.