Wegen der milden Witterung sind die Wälder im Kreis Pinneberg in diesem Jahr ein besonderes Paradies für Pilzsammler.

Pinneberg. Allerdings ist Vorsicht angesagt. Denn je mehr Pilze es gibt, desto größer ist auch die Gefahr von Vergiftungen. Nach Aussagen des Giftinformationszentrums-Nord zeigt sich bereits jetzt, dass 2014 die Zahl der Pilzvergiftungen doppelt so hoch ist wie in den beiden vergangenen Jahren. Insgesamt gibt es in Deutschland mehrere Tausend Pilzarten, von denen rund 200 giftig sind.

Die AOK Nord-West warnt deshalb die Menschen im Norden dringend davor, ohne Fachkenntnisse Pilze zu sammeln und zu verzehren. „Viele der leckeren Pilze haben giftige Doppelgänger. Für Hobbysammler kann dies gefährlich werden“, sagt Pinnebergs AOK-Niederlassungsleiter Jürgen Schröder.

Verursacher potenziell lebensgefährlicher Pilzvergiftungen ist beispielsweise der Knollenblätterpilz, der von unerfahrenen Sammlern oft mit dem Champignon verwechselt wird. Nach dem Verzehr kommt es innerhalb von 24 Stunden häufig zu Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Ein Kind kann schon sterben, wenn es nur einen Knollenblätterpilz gegessen hat. Sammler sollten daher ein gutes Bestimmungsbuch nutzen und sich von erfahrenen Sammlern Rat holen.

„Wer nach dem Essen eines Pilzgerichts Übelkeit, Schmerzen, Schwindel oder Missempfindungen verspürt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen“, so Schröder. Bei Verdacht auf Verzehr eines Knollenblätterpilzes sollte der Betroffene so schnell wie möglich in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Pilz oder Reste davon sollten mitgenommen werden. Die Experten vom Giftinformationszentrum-Nord sind rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0551/19240 erreichbar.