Rosenstadt sucht dringend Wohnraum für Flüchtlinge. Arbeitsgruppen legen Grundstein für Konzept

Uetersen. Als Teil der Interkulturellen Woche hat die Stadt Uetersen mit der Erstellung eines Integrationskonzept begonnen. 36 Menschen fanden sich im Rathaus ein, um Ideen zu sammeln, wie Flüchtlinge, Zuwanderer und ausländische Mitbürger besser in das Leben in der Rosenstadt integriert werden können.

„Ich finde 36 Menschen sind für den Anfang gar nicht so schlecht“, sagt Bürgermeisterin Andrea Hansen. „Die Kirchen, Vereine und Parteien waren vertreten und es sind auch zehn ausländische Mitbürger gekommen. Das ist eine gute Grundlage für das Integrationskonzept.“ Beim ersten Treffen wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit „Willkommenskultur und Flüchtlingen“, „Kitas, Schule und Arbeitswelt“ sowie mit „Gesundheit, Älterwerden, sozialem Umfeld, Freizeit und Wohnen“ beschäftigen.

Bereits beim ersten Treffen wurden konkrete Ansätze erarbeitet. „Es gibt das Angebot, die Räumlichkeiten des Jochen-Klepper-Hauses für einen regelmäßigen Treffpunkt für Flüchtlinge zu nutzen“, sagt Andrea Hansen, die Mitglied in der Arbeitsgruppe „Willkommenskultur und Flüchtlinge“ ist. Allerdings würden dafür noch Menschen benötigt, die diese Treffen leiten und als Ansprechpartner für die Flüchtlinge zur Verfügung stehen könnten.

„Der Treffpunkt ist ein guter Weg von vielen“, sagt Thorsten Berndt, Vorsitzender der Ratsfraktion der Grünen. Er sei sehr zufrieden mit der Beteiligung an der Auftaktveranstaltung. „Es wird in Uetersen ja bereits viel für die Integration getan. Nun gilt es, diese Arbeit besser zu vernetzen und zu schauen, wo wir noch besser werden können“, so Berndt. Im kommenden Jahr solle ein Netzwerk geschaffen werden.

Einen Kritikpunkt hat der Grünen-Ratsherr dann doch: Es sei schade, dass keine Unternehmer, Sportvereine oder die Feuerwehr bei der Auftaktveranstaltung anwesend waren. „Gerade die Wirtschaft sollte mehr dafür tun, Menschen mit Migration in Ausbildung zu bringen. Viele der Menschen sind zudem bereits sehr gut ausgebildet“, sagt Berndt. Es sei wichtig für die Integration, die Menschen auch in die Arbeitswelt aufzunehmen.

Bevor die Flüchtlinge in der Rosenstadt aber arbeiten können, brauchen sie ein Dach über dem Kopf. Deshalb werden Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen dringend gebraucht. „Wir haben bereits Wohnungen angemietet“, so Hansen. Nun habe die Stadt den Landrat darum gebeten, die Menschen auch kurzfristig in Gemeinschaftsunterkünften unterbringen zu dürfen. „Wir brauchen mehr Zeit, um passenden Wohnraum zu finden.“

91 Flüchtlinge habe die Rosenstadt bereits aufgenommen, 98 hätten es sein sollen. „Der Strom reißt nicht ab. Zurzeit geht es darum, Wohnraum und Flächen zu benennen, auf denen Container aufgestellt werden könnten“, so Hansen. Höchsten drei bis sechs Monate sollen die Menschen in diesen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden. „Wir streben eine dezentrale Unterbringung an, aber wir müssen Zeit gewinnen“, sagt Hansen. Auch Privatwohnungen mietet die Stadt an.

Wer Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter Telefon 04122/714272 beim Ordnungsamt melden.