Einfassungen geben in der Gartengestaltung Struktur, trennen Rasen von Stauden, Gemüsebeete von Wegen

Im naturnahen Garten gehen Beete, Rasenflächen und Gehölzecken meist fließend ineinander über. Doch das ist nicht jedermanns Sache. Viele Hobbygärtner möchten die verschiedenen Bereiche voneinander abgrenzen, das ist praktischer und sieht ordentlicher aus. Doch nicht jede Pflanze lässt sich Grenzen setzen. „Die Wurzeln der Gräser haben das Bestreben, sich auszubreiten, und sind je nach Sorte sehr aggressiv“, erläutert Yvonne Göckemeyer vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten. Werden die Wurzeln des Rasens daran nicht gehindert, machen sie Zierpflanzen und Gemüse im Beet rasch Konkurrenz.

Den Übergang muss der Hobbygärtner daher mehrmals im Jahr mit einem gut geschärften Rasenkantenstecher oder einem Spaten formen und Übergewachsenes abstechen. Oder man legt Beeteinfassungen an. Seit einigen Jahren sind vor allem dünne Profile aus Edelstahl, verzinktem Stahl oder Aluminium beliebt. Sie sind nahezu unverwüstlich und vergleichsweise günstig. Preiswerter sind Einfassungsbänder aus Gummi oder recyceltem Material oder Profile aus Kunststoff. „Sie sind weniger langlebig als Metall, werden bei der Gartenarbeit zum Beispiel mit dem Spaten oder dem Trimmer leicht beschädigt und bei Frost unter Umständen brüchig”, erklärt Göckemeyer. Sind die Elemente beschädigt, kann man sich daran verletzen.

Aber Hobbygärtner können auch kreativ sein: Dachziegel etwa lassen sich zweckentfremden und in die Erde setzen. Nicht alle Beeteinfassungen lassen sich leicht verarbeiten. „Es gibt Systeme, die zum Einschlagen gedacht sind – wenn keine Steine oder Gehölzwurzeln im Weg sind”, sagt die Landschaftsarchitektin. „Bei Elementen mit gewölbten Kanten kommt man nicht darum herum, einen Graben auszuheben.” Üblicherweise kommen die Einfassungen etwa 20 Zentimeter tief in den Boden. So versperren sie nicht nur den meisten Graswurzeln, sondern auch wüchsigen Flachwurzlern wie vielen Minzearten, dem Ranunkelstrauch sowie einigen Wurzelunkräutern den Weg. Ein Ersatz für eine Wurzelsperre rund um den Bambus sind sie jedoch nicht.

Viele Pflanzen wuchern nicht nur unter-, sondern auch oberirdisch. Damit Bodendecker und niedrige Stauden nicht in den Rasen hängen und abgemäht werden oder Gräser nicht oberirdisch ins Beet gelangen, sollten die Kanten der Einfassung einige Zentimeter aus dem Boden ragen. Je nach Material sieht das aber nicht allzu schön aus, außerdem ist die scharfe Kante eine Stolperfalle. Und die Grasspur entlang der Kante wird nicht vom Rasenmäher erreicht. Es gibt Mäher mit einer Kämmkante, die den Rasen beim Mähen leicht nach innen zieht. Wer ein solches Gerät nicht hat, muss an einer hoch stehenden Kante mit dem Trimmer oder dem Akkuschneider nacharbeiten. Das ist auch das Problem bei Beeteinfassungen, die bewusst zu sehen sein sollen, etwa Elemente aus Gusseisen, knöchelhohe Holzpalisaden und Mini-Weidenzäune. Aber es gibt nicht nur Grenzlinien zum Rasen. Rund 20 Zentimeter hohe Elemente aus Weidengeflecht, Guss oder Edelstahl werden vor allem in Blumenbeeten eingesetzt. Sie halten die Stauden in Schach. Innerhalb eines Gemüsegartens, als Rahmen fürs Kräuterbeet oder entlang eines Weges oder der Terrasse werden die niedrigen, zaunartigen Begrenzungen ebenfalls gerne verwendet. Einfassungen aus Stein erfüllen vor allem eine gestalterische Funktion: Sie schaffen klare Strukturen.

„Bei der Materialwahl sollte man sich an bereits vorhandenen Materialien von Gartenwegen, Terrasse oder Wohngebäude orientieren”, rät Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau.

Naturstein, Granit, Klinker, Backstein oder Betonsteine werden 10 bis 20 Zentimeter breit in einem Kiesbett oder in Magerbeton bündig mit dem Erdreich verlegt. Auf diesem Steinrand kann ein Rad des Rasenmähers fahren. Wer den Gartenbereich mit Einfassungen neu verlegt, sollte vorher ein Konzept erstellen. „In der Regel geht das mit der Umgestaltung des Gartens einher”, sagt Göckemeyer. „Die Leute ordnen erst mal, sortieren und legen viele kleine Beete zu größeren Flächen zusammen.” Damit wird nicht nur die Gesamtlänge der Einfassungen, sondern auch der Pflegeaufwand verringert – denn jede Einfassung muss regelmäßig gesäubert und bei Bedarf ausgebessert werden.