Ansturm auf den Krupunder See. Doch das Planschen dort ist nicht ohne Risiko und deshalb untersagt

Halstenbek. An der Costa de Krupundera ist die Badesaison wieder eröffnet. Seitdem uns der Sommer mit Temperaturen um die 30 Grad im Schatten verwöhnt, befindet das Halstenbeker Natur-Idyll wieder fest in der Hand von Menschen, die Abkühlung im Krupunder See suchen.

Besonders groß war der Andrang am Wochenende. Von morgens bis abends tummelten sich Sonnenanbeter, Schwimmer und planschende Kinder im Familienverbund am Ufer und im Wasser. Dem Badespaß steht allerdings die Satzung der Gemeinde über den geschützten Landschaftsbestandteil Krupunder See im Wege. Da nicht jeder Besucher des Seegeländes mit dem Ortsrecht vertraut ist, gibt es an den Eingängen Hinweisschilder und Piktogramme. Unter anderem ist demnach auch offenes Feuer im Schutzgebiet sowie Radfahren auf den Spazierwegen und Bootfahren auf dem See untersagt.

Umweltberaterin Stefanie Lange macht es keine Freude, als Spaßbremse tätig zu sein. Doch sie weist darauf hin, dass die Planscherei im See nicht ohne Risiko ist. So werden anders als in freigegebenen Gewässern keine regelmäßigen Untersuchungen der Wasserqualität vorgenommen. Vor allem an heißen Sommertagen steige die Gefahr, sich mit Keimen und Bakterien zu infizieren, die oft zu Durchfallerkrankungen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen könnten, sagt die Umweltexpertin.

Hinzu kommt, das es keine Badeaufsicht am Krupunder See gibt. Schon deshalb, aber auch aus Gründen des Landschafts- und Naturschutzes ist an eine Freigabe als Badesee wie in den 1950er-Jahren nicht zu denken. „Wenn wir das machen würden, wäre der See so voll, dass man vor lauter Menschen kein Wasser mehr sehen würde“, sagt Stefanie Lange. In der Praxis soll ein privater Ordnungsdienst Verstöße gegen Auflagen des Landschaftsschutzes der Gemeinde melden. Allerdings dürfte dies schwierig sein, wenn sich 50 Menschen gleichzeitig im Wasser abkühlen, wird im Rathaus eingeräumt. Wer ertappt wird, muss mit einem Verwarngeld bis zu 35 Euro rechnen, sagt Ordnungsamtschef Holger Lohse.