In kleinen Runden hinter verschlossenen Türen diskutieren Politiker und Rathausmitarbeiter über Wedels Finanzsituation.

Und die ist schlecht. 1,5 Millionen Euro fehlen pro Jahr. Zudem haben sich die Politiker nach dem unerwarteten Gewerbesteuereinbruch auferlegt, sehr viel vorsichtiger zu haushalten und einen Puffer von 1,66Millionen Euro pro Jahr aus dem ohnehin defizitären Haushalt zu pressen. Eine schwere Aufgabe, für die es alle Kraft braucht.

Am Beispiel der Wedeler Stadtbücherei zeigt sich, dass es etwas gibt, das aber noch schlechter ist als Wedels Finanzsituation: und zwar die bisher praktizierte Sparpolitik. Statt sich zusammenzutun, das Wissen und die Ideen aller Wedeler zu nutzen, wird lieber vertraulich in kleiner Runde vorsortiert und ausgehandelt, was man sich an Einsparungen vorstellen könnte. Dadurch bleibt ein enormes Wissens- und Ideenpotenzial ungenutzt.

Bei einem Bürgerhaushalt könnten alle mitreden. Wedeler, die es am Ende auch betrifft, hätten die Chance ein Bewusstsein zu entwickeln, auf was man für längere Öffnungszeiten der Bücherei eben verzichten müsste, wie zum Beispiel einen Zuschuss zum Kita-Essen.

Ein transparenteres Verfahren würde die Akzeptanz der teilweise harten Einschnitte durch Sparmaßnahmen in Wedel erhöhen. Vielleicht käme aber auch Idee dabei heraus, bei der keiner verzichten muss. Eben so etwas, wie Büchereileiterin Andrea Koehn es jetzt vorschlägt: drei Einrichtungen unter einem Bildungszentrums-Dach. Darüber lässt es sich doch nachdenken, aber bitte transparent und öffentlich.