Beim City-Fest wird Uetersen zur Musikmeile. Bundesweites Pilotprojekt

Uetersen. Es ist eine Premiere für Uetersen – und auch bundesweit ist es ein Pilotprojekt. Bei dem Uetersener Sozialprojekt „Rock-Ambulanz“ sollen Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien musikalisch gefördert und besser in die Gesellschaft integriert werden. „Ich nenne es betreutes Rocken“, sagt Musiklehrer Uwe Petersen, der die „Rock-Ambulanz“, die mit Mitteln aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird, in der Rosenstadt koordiniert. Er hofft, dass das Projekt der Rosenstadt langfristig erhalten bleibt und damit die gesellschaftlichen Chancen vieler Jugendlicher nachhaltig verbessert werden können.

„Wir wollen Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit geben, sich musikalisch auszuleben, ihre Talente zu erkennen und gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen“, erklärt Petersen. Das erste Ergebnis der musikalischen Erziehung können die Bürger schon in Kürze kennenlernen: Beim Uetersener City-Fest werden die jungen Musiker mit voraussichtlich drei Bands in der Rosenstadt auftreten. Live und unplugged im Rotationssystem an drei verschiedenen Plätzen in der Fußgängerzone.

Andreas Hinrich, Vorsitzender der Werbegemeinschaft IHG, ist überzeugt, dass dieses Projekt gut zum City-Fest passt, das in diesem Jahr am 4. Mai über die Bühne geht. „Andere haben einen Kessel Buntes, wir haben einen Blumenstrauß voller Melodien. Der Schwerpunkt wird in diesem Jahr daher Musik in den verschiedensten Stil-Richtungen sein. Wir haben für jeden etwas dabei“, sagt Hinrich. Neben der „Rock-Ambulanz“ hätten die Organisatoren Jazz bis Pop und Klassik bis Blues in Angebot. Mehrere Bühnen soll es dafür geben.

Los geht es am Sonntag, 4. Mai, von 9 Uhr an. Dann wird zunächst ein Flohmarkt mit Bummelmeile von der Fußgängerzone bis nach Uetersen-Ost angeboten. Zeitgleich wird es von 9 bis 17 Uhr eine Automeile mit 40 neuen Fahrzeugmodellen geben.

Den musikalischen Start gibt es beim Jazz-Frühschoppen in Uetersen-Ost. Die Macher von Stage-Guitar haben erstmals eine Bühne an der Kreuzung zum Kleinen Sand angekündigt. Dort wird mit Jazz begonnen, dann folgen Blues und Rockmusik. Zugesagt haben bereits die Gruppen High Five und Burning Jim Stone, auch die Hamburger Gruppe Sixfold Rejects wird voraussichtlich von 15 Uhr an abrocken. Weitere Bands könnten noch dazukommen.

„Wir hoffen, dass in diesem Jahr gerade auch viele junge Leute bei dem Konzertprogramm auf ihre Kosten kommen“, sagt Organisator Jörg Holstein von Stage Guitar, der bereits im vergangenen Jahr jungen Nachwuchsbands eine Plattform für ihre Musik angeboten hatte. Gerade von Sixfold Rejects erhoffen sich die Macher eine gewisse Sogwirkung. Denn auf der Bühne steht dann Lokalmatador Dirk Brüggmann, der einst bei der bekannten Uetersener Jugendband Astrein als Gitarrist tätig war, nun aber in Hamburg musikalisch verankert ist. Er kommt sozusagen als verlorener Sohn wieder in die Rosenstadt zurück.

Ziel der Aktion sei auch, so Holstein, dass die Bühne am Sande den östlichen Teil der Rosenstadt stärker als bisher in das City-Fest einbindet. In den vergangenen Jahren waren die Aktivitäten dort zurückgegangen, nun soll der Bereich aus dem Dornröschenschlaf herausgeholt werden. Daher sollen bei der Openair-Bühne auch Gastronomiestände und eine Hüpfburg für Kinder aufgebaut werden. Dazu kommen der Flohmarkt und der verkaufsoffene Sonntag. Dieser wird gemeinsam mit dem City-Fest von Bürgermeisterin Andrea Hansen offiziell um 12 Uhr im Zentrum der Fußgängerzone eingeläutet.

Außerdem wird es einen Segway-Parcours von 13 bis 17 Uhr geben, wo Bürger die zweirädrigen Geräte testen können. Um 17 Uhr wird zudem in der Kleinen Stadthalle ein Konzert mit Veronika Haker unter dem Titel „Der Mai ist gekommen“ angeboten, begleitet wird sie von der Harfenistin Janina Albrecht. Die Tickets gibt es bei Lavorenz im Vorverkauf für 10 Euro und an der Abendkasse für 12 Euro.

Das Museum Langes Tannen lädt im Herrenhaus und in der Scheune zu einer Fotoausstellung unter dem Titel „Vergessen, verlassen und fast verloren – historische Stätten in der DDR“ ein. Das Museum Historisches Uetersen im Stadtwerkehaus öffnet ebenfalls seine Pforten. Die IHG will in der Fußgängerzone zudem einen zentralen Informationsstand für Gäste einrichten.