Barmstedter unterstützt mit seiner Organisation „Taten statt Worte“ Menschen in Kambodscha, Vietnam und Äthiopien

Nach der Naturkatastrophe auf den Philippinen, wo der Taifun „Haiyan“ wütete, sieht man, wie wichtig es ist, dass es Organisationen oder Projekte gibt, die bei Katastrophen schnell und sofort helfen. Aber vor diesem Hintergrund wird oft vergessen, dass langfristige Unterstützung und Hilfe ebenso notwendig ist.

Dies tut zum Beispiel der 81-jährige Rainer Sanchez aus Barmstedt, der in Berlin geboren wurde. Seit 30 Jahren hilft er mit seiner Organisation „Taten statt Worte“ in verschiedenen Ländern der sogenannten Dritten Welt, wie er erzählt. Die Helfer von „Taten statt Worte“ gehen dahin, wo die großen Organisationen nicht sind und schließen Lücken, indem sie den Menschen ganz gezielt unter die Arme greifen. Dies ist die Aufgabe der kleinen Organisation, die laut Rainer Sanchez viel Kraft und Anstrengungen kostet.

Eine der wichtigsten Regeln von „Taten statt Worte“ ist, dass jeder gespendete Cent auch bei dem jeweiligen Projekt ankommt, sogar die Reisen werden aus eigener Tasche bezahlt. Rainer Sanchez ist vielleicht schon 81 Jahre alt, aber er wirkt noch immer kräftig mit, denn er ist eine Kämpfernatur, wie aus seinen Erzählungen deutlich wird. Zum Beispiel kam einmal bei einem Projekt in Polen sein Lkw durch eine Sturm-Bö von der Fahrbahn ab, überschlug sich und kam auf dem Dach zum Stehen.

Rainer Sanchez sagt, er könne Bücher mit seinen Erlebnissen füllen. Das ist leicht zu glauben, denn seine Augen strahlen, während er von seinen Hilfsprojekten berichtet. Früher arbeitete er als Großhandelskaufmann und importierte meistens Waren aus Ländern in Asien nach Deutschland. Durch seinen Job reiste er um die Welt und sah viel Ungerechtigkeit und Armut. Auf diesen Reisen entstanden auch seine Ideen für einige Projekte.

1979 war die Geburtsstunde von „Taten statt Worte“. Rainer Sanchez hatte mit angesehen, wie in Kambodscha die Bevölkerung durch das Pol-Pot-Regime unterdrückt wurde. Die Regierung wollte, dass alles und alle gleich waren. Jeder musste landwirtschaftliche Arbeit leisten, die Schulen und Universitäten wurden abgeschafft und Menschen, wie zum Beispiel Leute mit akademischer Bildung, wurden ermordet. Dadurch gab es viele Flüchtlinge, die über die Grenzen nach Thailand kamen. Sie hatten ein erbärmliches Leben. Jenes Leben wollte Rainer Sanchez mit seinen ersten Spendenaktionen verbessern.

Später leistete der Barmstedter weitere Hilfe in Polen und Kroatien, wo er in der Stadt Dugo Selo wegen seiner Hilfe sogar zum Ehrenbürger ernannt wurde. Auch half er in Äthiopien, wo 15 abgelegene Dörfer mit Wasser versorgt wurden. Zurzeit laufen Projekte in Vietnam und Guatemala.

In Vietnam unterstützt er mit den durch seine Organisation gesammelten Spenden ein Waisenhaus, das von Nonnen geleitet wird. Außerdem baut er eine Farm, auf der dann die Jugendlichen leben und arbeiten und sogar Familien gründen können. Heute werden mehr als 500 Kinder in dem Waisenhaus versorgt, und auf der Farm leben mehr als 100 Jugendliche und junge Erwachsene mit Kindern. In Guatemala werden ein Kindergarten, eine Bildungsstätte für Jugendliche und ein Hilfsprogramm für die indianische Bevölkerung unterstützt.

Rainer Sanchez sagt: „Das schönste an dieser Arbeit sind die persönlichen Begegnungen und die Hilfe, die man Menschen geben kann.“