Viele “Jugend musiziert“-Sieger sind heute erfolgreiche Berufsmusiker. Die Pinneberger Landessiegerin Klara Schwabe könnte das auch schaffen

Pinneberg. Vielleicht wird Klara Schwabe ja auch mal so berühmt wie "Salut Salon"-Pianistin Anne-Monika von Twardowsky. Erste Parallelen zeichnen sich ab. Beide stammen aus dem Kreis Pinneberg, besuchten die Musikschule der Kreisstadt - und setzten sich erfolgreich beim Wettbewerb "Jugend musiziert" durch. Die 15 Jahre alte Prisdorferin ist Landessiegerin in der Kategorie Gesang/Pop und wird im Mai beim Bundeswettbewerb in Erlangen gegen die Besten aus ganz Deutschland antreten. Ihre Pinneberger Gesangslehrerin Wiktoria Kaczmarczyk traut ihr den Sieg zu: "Das Potenzial ist da. Sie ist fleißig, mutig und sehr begabt für Popmusik."

Das hat Klara in den vergangenen Jahren schon mehrfach bewiesen. 2010 gewann die Schülerin des Pinneberger Brahms-Gymnasiums den Wettbewerb "Pinneberg's Got Talent" und holte damals mehr oder weniger aus dem Stand den zweiten Platz auf Landesebene bei "Jugend musiziert". Sie überstand das anspruchsvolle Casting der Pinneberger Musical-Company, stand im März bei deren jüngster Produktion "Hairspray" auf der Bühne. Sie trat beim Hafenfest in Wedel und in Heiligenhafen beim Begleitprogramm der Segelregatta auf. Für diese Veranstaltungen ist sie auch 2013 wieder gebucht. Zurzeit laufen die Proben für ein Musical im Hamburger Aelita-Musiktheater. Premiere soll Anfang 2014 sein. Gleichzeitig absolviert sie neben Gesangs- und Klavierunterricht auch eine studienvorbereitende Ausbildung an der Pinneberger Musikschule. Ihr Ziel steht fest: "Ich denke, ich will beruflich was in Richtung Popmusik machen." Die Suche nach einer Band läuft.

Dabei war es ihr Klavierlehrer Waldemar Saez-Eggers, der beim Tastenunterricht an der Musikschule Klaras Stimme entdeckte: "Ich habe sie dann gefragt, ob sie es nicht mal bei 'Jugend musiziert' versuchen möchte."

Auch Winfried Richter, Leiter der Musikschule, freut sich über den Erfolg seiner Elevin bei "Jugend musiziert". Es sei allerdings weder das oberste Anliegen der Musikschule noch dieses Wettbewerbs, den es in diesem Jahr seit exakt einem halben Jahrhundert gibt, nur die Elite zu fördern. Im Gegenteil: "Wir wollen hier keine Stars züchten", sagt er. Wertvoller sei das pädagogische Format von "Jugend musiziert". Sich gemeinsam Ziele zu setzen, darauf im Unterricht hinzuarbeiten, die eigenen Fähigkeiten zu erproben und sich der Herausforderung im Wettbewerb zu stellen, das sei ein Gewinn an sich.

Von diesem Konzept profitieren auch Nachwuchspianist Florian Strauß, 15, und Trompeter Jakob Avé-Lallemant, 13. Sie holten in der Kategorie "Klavier und ein Blechblasinstrument" den zweiten Preis auf Landesebene. "Wir haben mehr als sonst geprobt. Hat aber echt Spaß gemacht", sagt Jakob. Ob er Musik einmal zu seinem Beruf machen will, weiß er nicht. Die Chancen stehen nicht schlecht. Auch der Lübecker Trompeter Matthias Höfs, international renommierter Solist und Professor an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater, hat bei "Jugend musiziert" angefangen - und gewann diverse Bundeswettbewerbe.