Lärmgeplagte Anwohner der Bundesstraße 431 können hoffen. Verkehrsminister Reinhard Meyer verspricht schnelle Hilfe

Wedel . Der Verkehr auf der Bundesstraße 431, die sich mitten durch Wedels Altstadt schlängelt, steigt stetig. Gleichzeitig wächst der Ärger der Anwohner über den zunehmenden Verkehrslärm. Nur im Kieler Verkehrsministerium bewegte sich jahrelang nichts. Alle Wedeler Versuche, den Verkehr auf der Straße zumindest teilweise zu beruhigen, wurden von der obersten Verkehrsbehörde bislang abgeschmettert. Das ist jetzt anders. Nachdem bereits Frank Nägele, Staatssekretär im Kieler Verkehrsministerium, bei einer Stippvisite in Wedel Hilfe signalisierte, legt jetzt sein Chef nach.

Reinhard Meyer (SPD), Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein, war am gestrigen Mittwoch zu Besuch im Wedeler Rathaus. Er machte deutlich, dass die B 431 in Wedel ein besonderer Einzelfall sei und als solcher auch von sofort an behandelt werde. Sprich: Der Weg ist frei für eine Verkehrsberuhigung.

Die Frage ist nur, wie diese aussehen wird. "Es reicht nicht, einfach ein Tempo-30-Schild aufzustellen, und hinterher hält sich keiner daran", so Meyer. Er machte deutlich, dass er eine langfristig sinnvolle Lösung will, die auch von einer politischen Mehrheit in Wedel getragen wird.

Deshalb wird sich bis zur Kommunalwahl am 26. Mai in diesem Punkt nichts mehr tun. Nach der Wahl soll es einen Vororttermin geben. Anschließend kommen verschiedene Varianten auf den Tisch. Möglich wäre ein Fahrradstreifen, wie es ihn bereits an der Wedeler Feldstraße gibt, der die Fahrbahn einenge. Eine andere Variante könnte ein Tempo-30-Schild in Kombination mit einem fest installierten Blitzer sein, wie Bürgermeister Niels Schmidt erläuterte. Meyer versprach, wenn man sich auf eine Regelung einigt, werde sie zügig umgesetzt.

Das dürfte ein kleiner Trost für die Anwohner sein, die seit Jahrzehnten für eine Ortsumfahrung kämpfen. Mehrere Bürgerinitiativen wurden gegründet, sie setzen sich für Umgehungsstraßen im Süden oder Norden der Stadt ein. Auch in diesem Punkt machte Meyer deutlich, dass sein Ministerium Wedels Pläne unterstütze.

Sowohl die geplante Nordumfahrung als auch die Südtangente hat der Verkehrsminister für die Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplan vorgeschlagen. Wobei die Nordumfahrung Priorität genießt.

Außer den verkehrpolitischen Problemen Wedels besprachen Schmidt und Meyer auch die Chancen, die der BusinessPark Elbufer für Schleswig-Holstein birgt. Anschließend machte sich der Minister auf nach Tornesch, wo er sich einen Eindruck von der Altonaer Wellpappenfabrik verschaffte.