Der Betrieb läuft weiter. Insolvenzverwalter will Attraktion dauerhaft erhalten

Pinneberg. Das ist ein schwerer Schlag für die Kreisstadt: Pinnebergs Wasserski- und Wakeboard-Arena ist pleite. Bereits am Freitag meldete Geschäftsführer Peter Schattenfroh beim Amtsgericht Pinneberg Insolvenz für die WPG Wasserski Pinneberg GmbH und Co. KG an. Die Einrichtung auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Freibades an der Burmeisterallee war 2007 eröffnet worden.

Das Amtsgericht bestellte jetzt den Pinneberger Rechtsanwalt Simon Boe¨s als vorläufigen Insolvenzverwalter. "Ziel des Insolvenzverfahrens ist es, den Betrieb der Wasserski-Arena dauerhaft zu erhalten", sagt Boe¨s. So könnte die Gesellschaft in einer sogenannten Planinsolvenz saniert werden. Voraussetzung sei, dass die Gläubigerbanken mitspielen. Auch ein Verkauf an eine Auffanggesellschaft stehe zur Debatte.

Das Gelände, dessen Herzstück der ehemalige Freibadsee ist, erhielten die Betreiber von den Stadtwerken über einen Erbbaupachtvertrag. "Wir müssen jetzt mit dem Vertragspartner, aber auch mit der Stadt reden", so der Insolvenzverwalter. Der Saisonstart, der anlässlich des Osterfeuers Ende März vorgesehen ist, findet planmäßig statt. Und auch im Anschluss soll die Anlage normal weiterlaufen. Boe¨s: "Ich gehe davon aus, dass die Einnahmen ausreichen werden, um einen kostendeckenden Betrieb zu gewährleisten."

Peter Schattenfroh, Geschäftsführer und Betreiber der Anlage, macht die schlechten Sommer in 2011 und 2012 sowie den jetzigen lang anhaltenden Winter für die Schieflage der Gesellschaft verantwortlich. "Wir konnten finanziell gesehen keinen Speck ansetzen." Zuletzt seien die geplanten Advents- und Nikolausläufe ausgefallen, das Neujahrsfeuerwerk habe sich als Verlustbringer erwiesen, und im März sei bisher im Gegensatz zu den Vorjahren kein Betrieb möglich gewesen.

Das alles habe dazu geführt, dass die Gesellschaft die Darlehenszinsen und die Tilungsleistungen für die Kredite, mit denen der Umbau des Freibades zur Wasserski-Arena finanziert wurde, nicht mehr bedienen konnte. "Wir werden jetzt zeitnah Gespräche mit den Banken führen", kündigt Insolvenzverwalter Boe¨s an. Ziel sei eine Umschuldung, um die Anlage zu retten.

"Wir müssen diesen Weg gehen, und wir gehen ihn in der Hoffnung, dass unsere Geschäftspartner uns nicht hängen lassen und die Sicherung des Standortes möglich sein wird", sagt Schattenfroh. Für ihn und für alle, denen die Anlage ans Herz gewachsen sei, sei dies "ein schwerer Schlag". Die Insolvenz gelte nicht für die Schwester-Anlage in Hamburg-Harburg, für die eine andere Betriebsgesellschaft existiert.